Entsprechend unaufgeregt war bisher auch die Vorbereitung, nicht einmal Richard Lugner war für einen wirklichen Aufreger gut. Geht es nach Staatsoperndirektor Dominique Meyer, soll der Ball gar zum “Treffpunkt” von Kunst und Kultur werden.
Der Opernball in Wien
Der Opernball werde auch im Ausland übertragen, “eine fantastische Gelegenheit, unsere Wiener Kulturszene vorzustellen”, betonte Meyer. Deshalb hat er heuer nicht nur viele internationale Opernkollegen und Musiker, sondern auch österreichische Museumsdirektoren eingeladen. Sie sollen die Möglichkeit haben, “nicht nur über den Inhalt der Damenhandtaschen” Auskunft zu geben, sondern vor allem auch ihre Projekte vorzustellen.
An der Spitze des offiziellen Österreichs wird am 12. Februar Bundespräsident Heinz Fischer in die Staatsoper kommen. Statt eines internationalen Staatsgastes besucht Nationalratspräsidentin Doris Bures (SPÖ) den Ball an seiner Seite. Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) ist ebenso verhindert wie Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP). Kommen werden aber Vizekanzler Reinhold Mitterlehner (ÖVP) sowie zahlreiche Minister.
Im Zentrum des Opernballes
Im Mittelpunkt des Abends stehen aber am Donnerstag erneut nicht unbedingt die Besucher des Balles, sondern die Künstler der Oper selbst. Mit Aida Garifullina (Je Veux Vivre aus Romeo et Juliette von Charles Gounod) sowie Olga Bezsmertna (Dove Sono aus Le Nozze Di Figaro von Wolfgang Amadeus Mozart) werden zwei Sängerinnen des Ensembles ihr Debüt am Ball geben. “Ich bin überhaupt die erste Ukrainerin, die bei der Eröffnung singt”, freute sich Bezsmertna. Entsprechend groß ist die Aufregung: “Aber ich schaffe das”, sagte die Sängerin.
Tragen wird Bezsmertna eine “nachtblaue Traumrobe von Popp & Kretschmer” wie es seitens der Oper hieß. Als internationaler Gaststar wurde der dem Haus sehr verbundene Carlos Alvarez gewonnen, der Fin Ch’han Dal Vino aus Don Giovanni von Wolfgang Amadeus Mozart singen wird.
Die Eröffnungschoreografie des Jungdamen und Jungherren-Komitees wird von der Salzburger Tanzschule Brigitte Luger gestaltet. Für die Gesamteröffnung und die beim Publikum sehr beliebten Quadrillen ist einmal mehr der routinierte Tanzlehrer Roman E. Svabek verantwortlich.
Am Ball gibt es ein paar zarte Neuerungen. Im Vestibül wird etwa eine winterliche Orangerie aufgebaut, samt Orangenbäumen, Eukalyptus, Moos und Farnen. Für kleine Malheurs steht für die weiblichen Gäste erstmals ein eigener “Opernball Emergency-Couture-Salon” bereit, in dem kleidertechnische Notfälle wie gerissene Reißverschlüsse wieder in Ordnung gebracht werden können. Der Blumenschmuck besteht heuer aus Lilien.
(APA/Red)