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"Stadlshow" künftig nur noch zu Silvester

Die Fröhlichkeit täuscht - Die Stadlshow war ein Flop
Die Fröhlichkeit täuscht - Die Stadlshow war ein Flop
Die "Stadlshow" wird künftig nur noch einmal im Jahr über die Bildschirme flimmern. Der Nachfolger des "Musikantenstadl", mit dem die Partnersender ORF, Bayerischer Rundfunk und SRF eigentlich einen Relaunch vollziehen und jüngere Zuschauer ansprechen wollten, wird 2016 und 2017 auf die Silvestershows reduziert, wie am Dienstag mitgeteilt wurde. Die regulären Ausgaben entfallen hingegen künftig.


“Nach eingehender Analyse der beiden Sendungen im September und zu Silvester” sei man zu diesem Schluss gekommen. “Die Silvesterausgabe mit Publikumslieblingen und Stars der Branche hat jedoch gezeigt, dass das Format auf diesem Sendeplatz Potenzial hat”, heißt es in der Aussendung weiters. Diese Shows will man “aufbauend auf den bisherigen Erfahrungen” präsentieren. Ob das mit dem Moderationsduo Francine Jordi und Alexander Mazza passieren wird, war vorerst nicht zu erfahren. Beim ORF verwies man gegenüber der APA nur darauf, weitere Details im zweiten Halbjahr 2016 vorstellen zu wollen.

Für die Sendung ist das vorerst der Tiefpunkt, nachdem man im Vorjahr eine Neuaufstellung in Angriff genommen hat. Da auch unter Andy Borg als Moderator die Zuschauerzahlen zuletzt etwas zurückgegangen waren und man insgesamt ein jüngere Publikum im Auge hatte, wurde aus dem jahrzehntelang erprobten “Stadl” kurzerhand die “Stadlshow” – mit neuen Moderatoren, neuem Bühnenbild und einer erweiterten Musikausrichtung. Standen zuvor vorwiegend Volkstümliche Musik und Schlager im Fokus, wollte man mit Brass, neuer volkstümlicher Musik und Dialektpop neue Facetten einbringen.

Die 1981 erstmals ausgestrahlte Sendung, deren Aushängeschild über Jahre hinweg ihr Erfinder Karl Moik war, konnte damit aber nicht wirklich auf Kurs gebracht werden. 2,46 Mio. Zuseher und 9,6 Prozent Marktanteil bei der Premiere im Herbst 2015 bedeuteten in Deutschland die schlechteste Quote in der Sendungsgeschichte. Etwas besser fiel der Zuspruch der österreichischen Zuschauer auf den ersten Auftritt von Jordi und Mazza aus, verfolgten doch 526.000 Zuschauer bei 22 Prozent Marktanteil den Neustart.

Der “Musikantenstadl” scheint jedenfalls in die Jahre gekommen zu sein: Deutlich mehr als 180 Sendungen wurden seit den frühen 80er-Jahren ausgestrahlt, der im Vorjahr verstorbene Moik und sein Sidekick Hias prägten das Format. Und dabei schaffte man auch den Sprung ins Ausland, jedenfalls was die Drehorte betraf. So kam der “Stadl” im Laufe der Zeit auch aus Melbourne, Dubai oder der Disney World Florida. Im ersten Jahrzehnt der Sendung waren alleine in Österreich bis zu drei Mio. Zuschauer dabei. An diese Erfolge konnte man zuletzt aber nicht mehr anschließen.

Von 2006 bis 2015 begrüßte schließlich Borg die Zuschauer der Unterhaltungsshow, bevor er nach eigenen Angaben die “bittere Pille” schlucken musste und sich im vergangenen Sommer von den Zusehern der Show verabschiedete. Seine Nachfolgerin Francine Jordi bedankte sich indes via Facebook bei den Sendern “für das entgegengebrachte Vertrauen und die Chance”. An das Team gerichtet, meinte die Schweizer Sängerin: “Es war mir eine Ehre und eine riesige Freude mit euch zu arbeiten!”

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