AA

Stieftochter angeblich sexuell missbraucht: Prozess in NÖ vertagt

Stieftochter angeblich sexuell missbraucht - Prozess in Wr. Neustadt
Stieftochter angeblich sexuell missbraucht - Prozess in Wr. Neustadt ©APA (Sujet)
Mit schweren Vorwürfen hat sich am Dienstag am Landesgericht Wiener Neustadt ein 42-jähriger Mann konfrontiert gesehen. Er soll seine 1995 geborene Stieftochter sexuell missbraucht und geschwängert haben.

Außerdem wurde ihm Gewaltausübung, Körperverletzung, gefährliche Drohung und Freiheitsentziehung an seiner Noch-Ehefrau vorgeworfen. Zu den Hauptvorwürfen bekannte sich der Angeklagte “nicht schuldig”. Ein Urteil wurde für den Nachmittag erwartet.

Stieftochter angeblich sexuell missbraucht

Die als Zeugin geladene Ehefrau wollte sich zu den Vorwürfen nicht äußern. Im Vorverfahren hatte sie jedoch den Mann schwer belastet. Auch die jetzt 19-jährige Stieftochter hatte schwere Anschuldigungen erhoben. Demnach habe sie der nun Angeklagte bereits ab ihrem neunten Lebensjahr sexuell missbraucht. Mit 14 sei sie von ihm schwanger geworden und habe abgetrieben. Bereits 2010 erstattete das Mädchen deswegen Anzeige, zog diese aber zurück, was ihr wiederum eine Anzeige wegen Verleumdung einbrachte. 2013 ging das Mädchen wieder zur Polizei und wiederholte die Vorwürfe.

Der angeklagte Mann wies diese Anschuldigungen zurück, er sei stets ein umsichtiger und liebevoller (Stief-)Vater gewesen. Seine Verteidigerin nannte ihn das “Opfer, das willkürlichen Anschuldigungen ausgesetzt sei und einen Albtraum durchlebe”. Seine Stieftochter habe durch diese Beschuldigungen nur “Eindruck schinden” wollen, nachdem sie von einer Schulfreundin über sexuellen Missbrauch durch deren Vater erfahren habe.

Die Schwiegereltern des Angeklagten ließen in ihren Zeugenaussagen Zweifel an den Übergriffsvorwürfen aufkommen. “Mein Schwiegersohn war ein ruhiger Typ, der sich viel gefallen ließ”, erklärte etwa der Schwiegervater. Die aufgezeichneten Aussagen des angeblich sexuell missbrauchten Mädchens wurden auf Antrag von Opferanwältin Elisabeth Gerhards unter Ausschluss der Öffentlichkeit vorgeführt.

Prozess vertagt

Der vorsitzende Richter des Wiener Neustädter Schöffensenats, Gerald Grafl, hat Dienstagnachmittag den Prozess wegen sexueller Übergriffe auf eine minderjährige Stieftochter vertagen müssen. Am 10. Juni wird das Verfahren fortgesetzt, an diesem Tag soll auch ein Urteil ergehen.

Am Dienstag wurde bis in den Nachmittag verhandelt, die im Vorverfahren auf Video aufgezeichneten Aussagen des Opfers wurden unter Ausschluss der Öffentlichkeit vorgespielt. Dabei kam zutage, dass der Angeklagte auch seine Frau angegriffen haben soll. Da diese vor Gericht nicht als Zeugin aussagen wollte, die laut Anklage sexuell missbrauchte Stieftochter dazu aber schon etwas zu sagen hat bzw. sagen will, wurde der Prozess vertagt. In ihrer aufgezeichneten Einvernahme war nämlich dieser Vorfall nicht zur Sprache gekommen.

(APA)

  • VIENNA.AT
  • Niederösterreich
  • Stieftochter angeblich sexuell missbraucht: Prozess in NÖ vertagt
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen