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Stift Klosterneuburg zeigt "Erzherzogshut - 400 Jahre Krone"

Seit 400 Jahren wird der österreichische Erzherzogshut im Stift Klosterneuburg aufbewahrt. Aus Anlass dieses Jubiläums wird das Juwel heuer im Rahmen einer Ausstellung, in der Geschichte und Bedeutung der Krone erläutert werden, präsentiert - zu sehen bis 15. November in der Sala Terrena und Schatzkammer.


1616 ließ Erzherzog Maximilian III., ein jüngerer Bruder Kaiser Rudolfs II., die Kostbarkeit anfertigen und übergab sie dem Stift Klosterneuburg. Er verfügte, dass diese “heilige Krone” des Erzherzogtums immer in unmittelbarer Nähe zu den Reliquien des von ihm verehrten Landesheiligen Leopold aufzubewahren sei. Nur zur Amtseinführung eines neuen Erzherzogs durfte der Hut zur Erbhuldigung durch die Stände nach Wien gebracht werden. Diese Zeremonie, bei der sich laut Aussendung des Stifts barocke Repräsentation von ihrer prächtigsten Seite zeigte, wurde zehn Mal abgehalten – das letzte Mal für Kaiser Ferdinand I. im Jahr 1835. Seinen “letzten großen Auftritt” hatte der Erzherzogshut 1989 beim Begräbnis von Zita, der letzten Kaiserin von Österreich.

Die Schau wurde von Katja Brandes (Leiterin der Kunstvermittlung des Stifts) und Wolfgang Huber (Leiter des Stiftsmuseums) kuratiert. Vorgestellt werden Maximilian III., Großmeister des Deutschen Ritterordens und Regent von Tirol, und der 1485 heiliggesprochene Stiftsgründer, Babenberger-Markgraf Leopold III.. Der zentrale Teil der Ausstellung ist der Erbhuldigung gewidmet. Diese aufwendigen Zeremonien wurden für Joseph I., Karl VI. und Maria Theresia in großformatigen, mit zahlreichen Kupferstichen illustrierten Büchern ausführlich dokumentiert.

Die prunkvolle Landeskrone des Erzherzogtums Österreich – der ungarischen Stephanskrone und der böhmischen Wenzelskrone ebenbürtig – ist aus Gold, Email, Edelsteinen, Perlen, Samt und Hermelin angefertigt. Wie sich die Materialien anfühlen, lässt sich anhand von (mit Braille-Schrift versehenen) Tast-Boxen erfahren. Erzherzog war der Ehrentitel für das Haus Habsburg bzw. Habsburg-Lothringen.

Bei der Ausstellungseröffnung am Freitagabend bezeichnete Landtagspräsident Hans Penz das Stift Klosterneuburg mit dem Grab des Landespatrons als das geistig-kulturelle Zentrum Niederösterreichs. Novizenmeister Anton Höslinger betonte die “zeitlose” Bedeutung des Hl. Leopold, der sich für Frieden eingesetzt und Werte gesellschaftlicher Solidarität hochgehalten habe.

(S E R V I C E – Stift Klosterneuburg, Ausstellung “Der Erzherzogshut – 400 Jahre Krone für Österreich”, 5.3. bis 15.11.2016, geöffnet täglich in der Wintersaison bis 30.4. von 10.00-17.00 Uhr, von 1.5.-15.11. von 9.00-18.00 Uhr, Tel. 02243/411-212,)

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