Die Mehrheit der bei Kindern zum Einsatz kommenden Arzneimittel sei für diese nicht oder nur unzureichend geprüft. Österreich wolle diesem Umstand Rechnung tragen, indem im Rahmen des vom Gesundheitsminister initiierten “Kindergesundheitsdialogs” eine Arbeitsgruppe intensiv an Strategien und Voraussetzungen für eine verbesserte Arzneimittelsicherheit für Kinder arbeitet.
“Transparenz und Information zur Kinderarzneimittelsicherheit sind ganz wesentliche Faktoren, wenn es um die Optimierung der Kindergesundheit geht”, sagte der Gesundheitsminister. Zusammen mit der AGES PharmMed hat das Gesundheitsministerium daher eine Informationsbroschüre zum Thema Kinderarzneimittel herausgebracht. Diese soll Fachärzte und Experten im Bereich der Kindergesundheit für das Thema sensibilisieren und sie dabei unterstützen, Eltern über Kinderarzneimittelsicherheit aufzuklären.
Beim Pressegespräch gemeinsam mit Marcus Müller, Leiter der AGES PharmMed, wurde die EU-Verordnung zur Sicherheit von Kinderarzneimitteln beleuchtet und erste Maßnahmen als Konsequenz dieser 2007 in Kraft getretenen Verordnung präsentiert. Die EU-Verordnung verpflichtet Pharmaunternehmen künftig dazu, bei Neuzulassungen oder Änderungen von Wirkstoffen, deren Auswirkungen auf Kinder und Jugendliche explizit mit einzuplanen. Voraussetzung dafür seien jedoch Forschung und Entwicklung und als erster Schritt die Erhebung und Sammlung von Daten, sagte Stöger.