Dazu kämen Afghanen, denen Deutschland kein Asyl mehr gewährt, Italien jedoch weiterhin. “Vita” gegenüber sagte der Flüchtlingsreferent der Caritas Bozen-Brixen, Luigi Gallo, dass die Situation Südtirols dennoch nicht anders als jene im Rest Italiens sei, weil “alle wissen, dass eine Weiterreise in den Norden für einen Flüchtling extrem schwierig” sei.
Südtirol stellt sich auf Ankunft weiterer Flüchtlinge ein
Fakt ist jedenfalls, dass man sich in Südtirol nach der Ankunft von rund 7.000 Flüchtlingen an den Küsten Süditaliens in den vergangenen Tagen auf die Aufnahme von rund 70 weiteren Flüchtlingen einstellt. Diese Zahl ist von der nationalen Quote her vorgegeben.
Die neu ankommenden Personen aus dem Süden, größtenteils Afrikaner, sollen laut dem zuständigen Abteilungsdirektor Luca Critelli in Bozen untergebracht werden, wo nach der Eröffnung neuer Unterkünfte in Leifers und Schlanders wieder Kapazitäten frei seien. Mit diesen Neuankünften habe Südtirol dann mit rund 1.740 Flüchtlingen seine vom Staat vorgeschriebene Quote erreicht. Allerdings könnte Rom die Quote für die einzelnen Regionen und autonomen Provinzen angesichts des anhaltenden Zustroms auch an die neuen Erfordernisse anpassen, räumte Critelli ein.
Viele Flüchtlinge campieren auf öffentlichen Plätzen
Besonders in Bozen ist allerdings die Quartierfrage brisant, da viele auf öffentlichen Plätzen campieren. 100 bis 150 Schlafstätten, inklusive Sanitäranlagen, soll jetzt ein neues Großquartier bieten, teilte der Bozener Bürgermeister Renzo Caramaschi am Montag mit. Dies wäre auch eine Lösung für jene Flüchtende ohne Flüchtlingsstatus, die sich zurzeit in öffentlichen Parks und illegalen Unterkünften aufhalten.
Caramaschi wies daraufhin, dass täglich Menschen einträfen und Bozen bei der Aufnahme von Frauen und Minderjährigen ohne Begleitung aktiv sei. Ohne Hilfe wäre diese Personengruppe Gewalt und Missbrauch ausgesetzt.
(APA)