Der 19-jährige U-Häftling soll, wie das Nachrichtenmagazin “profil” in seiner Montag erscheinenden Ausgabe berichtet, unter schweren psychischen Problemen gelitten haben. Eine entsprechende Vorausmeldung am Samstag bestätigte Strafvollzugsdirektor Peter Prechtl. Der “psychiatrisch auffällige” Mann hatte sich mit einem Gürtel stranguliert. Es war heuer bereits der neunte Suizid in einem Gefängnis.
U-Häftling beging Selbstmord
Der Untersuchungshäftling, der zuvor bereits im Otto-Wagner-Spital behandelt wurde, nahm sich am 24. November das Leben. Er wurde wegen Schwierigkeiten mit anderen Häftlingen in einer Einzelzelle untergebracht. Den Suizid beging er, als keine Beamten mehr auf der Station waren. Als die Tat in der Zentrale über den Überwachungsmonitor bemerkt wurde, wurden laut Prechtl sofort Beamte zur Zelle geschickt. “Es war aber leider zu spät, die Reanimation blieb erfolglos”, sagte der Strafvollzugsdirektor.
Missstände in der JA Josefstadt
Im “profil” warnten Experten davor, dass die Gefängnisse mit der steigenden Zahl von psychisch kranken Insassen überfordert seien. “profil” zitiert Jugendrichterin Beate Matschnig, die wesentlich daran beteiligt war, Missstände im Jugendtrakt der JA Josefstadt aufzudecken: Die Lage habe sich zwar mittlerweile “enorm verbessert”, die Betreuung der steigenden Zahl von psychisch kranken Häftlingen aber sei ein großes Problem.
Weiters zitiert das Magazin die forensische Psychiaterin Gabriele Wörgötter: Die Justizwache sei für deren Betreuung weder zuständig noch geschult.
(apa/red)