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"Swatting": Gamer bekommt Besuch von der Polizei - und fast 60.000 sehen live zu

Joshua Peters: Opfer einer "Swatting"-Attacke während Livestream.
Joshua Peters: Opfer einer "Swatting"-Attacke während Livestream. ©twitch.tv
Während der Amerikaner Joshua Peters (27) via Livestream das Online-Rollenspiel "Runescape" vor fast 60.000 Zusehern spielte, stürmten plötzlich schwer bewaffnete Polizisten den Raum. Der Grund? Eine sogenannte "Swatting"-Attacke: Ein anonymer Anrufer hatte behauptet, Peters habe seinen Mitbewohner erschossen.

Ein neuer Begriff taucht in der Gamer-Szene leider immer häufiger auf: “Swatting”. Gemeint ist damit der lebensgefährliche und schlechte Scherz, einem anderen Gamer grundlos ein schwer bewaffnetes SWAT-Team auf den Hals zu hetzen. Mithilfe der IP-Adresse wird die tatsächliche Adresse der Zielperson herausgefunden. So werden mit einem anonymen Anruf bei der Polizei, dem Hinweis auf ein blutiges Verbrechen und der Adresse des Opfers die Spezialeinheiten dazu gebracht, Häuser Unschuldiger mit schweren Waffen zu stürmen.

Bewaffnete Polizisten stürmten ins Zimmer

Diese Erfahrung musste auch Joshua Peters machen: Während der US-Airforce-Veteran gerade vor 60.000 Zuschauern via Twitch-Livestream das Online-Rollenspiel “Runescape” spielt, stürmen bewaffnete Polizisten sein Elternhaus. Ein anonymer Anrufer hatte behauptet, Peters habe seinen Mitbewohner erschossen und würde nun weitere Menschen bedrohen.


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Videobotschaft an anonymen Angreifer

Die Situation klärte sich zum Glück rasch, Peters verweist die Einsatzkräfte auf seine laufende Sendung. Wieder zurück am Computer, zeichnet er eine Botschaft an seinen Angreifer auf, die inzwischen auch auf YouTube zu finden ist: Mit zitternder Stimme lässt er den anonymen Anrufer wissen, dass ihm dessen Beweggründe herzlich egal seien, er aber gefälligst seine Familie aus dem Spiel lassen soll. Peters wohnt zusammen mit seiner Mutter und seinem zehnjährigen Bruder.

»“Du hast meine Adresse veröffentlicht. Deinetwegen hatte mein kleiner Bruder eine Waffe an seinem Kopf. Ein Schuss hätte sich lösen können, meine Familie könnte tot sein. Weil du beschlossen hast, mich anzugreifen.”«

Die Polizei versucht nun in Zusammenarbeit mit Joshua Peters, die Identität des Angreifers herauszufinden.

Joshua Peters Antwort auf die “Swatting”-Attacke

August 2014: Swatting-Attacke in Colorado

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