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Syrien-Aktivisten nehmen UNO-Beobachter in Pflicht

Angesichts des Blutvergießens in Syrien drängen Menschenrechtsaktivisten die UNO-Beobachter im Land zum Handeln. Die internationalen Beobachter seien derzeit nur "Zeugen von Morden", teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte in London am Freitag mit. Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch erhob schwere Vorwürfe gegen die Truppen des syrischen Staatschefs Assad.


Die Beobachtungsstelle für Menschenrechte rief die UNO-Beobachter auf, sich für einen sofortigen Waffenstillstand und die Umsetzung des Friedensplans des internationalen Syrien-Gesandten Kofi Annan einzusetzen oder andernfalls nach Hause zu fahren. Im vergangenen Monat sei die Zahl der Toten in Syrien dramatisch gestiegen. Allein am Freitag wurden nach Angaben der syrischen Opposition erneut mindestens 34 Menschen getötet.

Der Chef der UNO-Mission, Robert Mood, mahnte die Konfliktparteien am Freitag erneut zur Umsetzung des Friedensplans. Syrische Regierungstruppen und Rebellen hätten in den vergangenen zehn Tagen die Gewalt bewusst gesteigert – mit Verlusten auf beiden Seiten und einer deutlichen Gefährdung der Beobachter. Leidtragende sei die syrische Zivilbevölkerung.

Human Rights Watch warf den syrischen Truppen sexuelle Gewalt gegenüber Männern, Frauen und Kindern vor. Dazu zählten unter anderem Vergewaltigungen, die Penetration mit Gegenständen, Elektroschocks und Schläge auf die Genitalien, erklärte die Organisation. HRW berief sich dabei auf die Aussagen von zehn ehemaligen Häftlingen. Diese berichteten demnach, selbst Opfer sexueller Gewalt geworden zu sein oder derartige Fälle beobachtet zu haben.

Der französische Außenminister Fabius erklärte unterdessen am Freitag an, über eine Lieferung von Kommunikationsausrüstung an die syrischen Rebellen nachzudenken. Damit solle bewirkt werden, dass sich in der Bevölkerung eine “stärkere Revolte” entwickeln, an eine Bewaffnung der Rebellen denke Frankreich aber weiterhin nicht.

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