Egal ob Egger, Fohrenburger, Frastanzer oder Mohren, das Bier wird im Frühling teurer in Vorarlberg. Der Hauptgrund ist laut den Vorarlberger Brauereien der Anstieg der Kosten für Rohstoffe.
Ernteeinbußen durch feuchten Herbst
Nach einem Rekord-Erntejahr 2016 mussten die Landwirte heuer in Mitteleuropa Ernteeinbußen hinnehmen. Dies spüre man auch bei der Braugerste und Hopfen. Für Günter Brunner, Vertriebsleiter der Mohrenbrauerei, ist dies der Hauptgrund für die anstehende Preissteigerung. Doch auch Personalkosten sind für die vergleichsweise kleinen Vorarlberger Brauereien Kostentreiber.
Anpassungen um zwei bis drei Prozent
Heinz Tomas führt gegenüber VOL.AT noch weitere Preistreiber an: So würde er bei Zuliefererern aller Art Preissteigerungen von bis zu vier Prozent verzeichnen, ob nun bei Ersatzteilen oder Treibstoff. Er rechnet daher mit einer Preiserhöhung von an die 2,5 Prozent. Auf ähnlichem Niveau vermutet Braumeister Andreas Rosa von Fohrenburger die notwendige Preisanpassung. Brunner will sich nicht festlegen, spricht aber von “sehr moderaten Anpassungen”.
Brau Union erhöhte Preise bereits
Betroffen sind voraussichtlich alle gängigen Biersorten der heimischen Brauereien, wenn auch in unterschiedlichem Ausmaß. Die Konkurrenz von der Brau Union, dem größten Bier-Anbieter in Österreich mit Marken von Heineken über Gösser bis Zipfer, hat bereits mit Dezember die Preise um durchschnittlich 2,5 Prozent angepasst.
Österreicher sind Bier-Vizeweltmeister
Die Preiserhöhungen werden im Handel mit April und in der Gastronomie mit Mai schlagend, da mit dem Frühjahr traditionell das Gastronomiejahr beginnt. Jeder Österreicher trinkt durchschnittlich um die 103 Liter Bier im Jahr, nur in Tschechien trinkt man mehr. 2016 wurden von der österreichischen Brauereien 9,5 Millionen Hektoliter Bier produziert. Am beliebtesten ist das Lager oder Märzen, gefolgt von sonstigen Vollbieren und Radler.