Mit der Touristensteuer will Venedig seine klamme Finanzlage aufbessern. Angesichts der Millionen Übernachtungsgäste, die jährlich gemeldet werden, könnte sich die Abgabe als wahrer Segen für die Gemeindekassen erweisen. Die Gemeinde rechnet, dass mit der Steuer 54 Millionen Euro in zwei Jahren eingetrieben werden können. “Die Tourismussteuer ist eine Gelegenheit für die Stadt. Damit können wir das touristische Angebot verbessern“, erklärte Vizebürgermeister Sandro Simionato.
Touristensteuer soll in Erhaltung der Sehenswürdigkeiten fließen
Mit der Steuer sollen die hohen Ausgaben für den Erhalt der Palazzi, Monumente und Denkmäler, sowie der Parks finanziert werden. “Venedig wird täglich von Hunderttausenden Menschen besucht, die unsere Dienstleistungen nutzen. Es ist richtig, dass sie mit einer Steuer zur Sanierung unserer Bilanzen beitragen“, sagte Simionato.
Touristensteuer ist keine Neuheit
In mehreren Städten und Ortschaften Italiens wurden bereits Touristensteuern eingeführt. Damit wollen die Gemeinden den Erhalt ihrer kunsthistorischen Schätze finanzieren. In Rom wurde zu Jahresbeginn eine solche Abgabe eingeführt. Florenz will sich an Venedig ein Beispiel nehmen und dieselben Regeln für die Tourismussteuer einführen, erklärte der Florentiner Bürgermeister Matteo Renzi.
Auch die Äolischen Inseln vor Sizilien kassieren eine Abgabe: Jeder Besucher, der per Schiff auf die Inseln gelangt, muss außer der Fahrkarte auch einen Euro “Eintrittssteuer” zahlen. Wer den Krater der Vulkaninsel Stromboli und Vulcano erreichen will, muss drei Euro ausgeben. “Der Beitrag der Touristen hilft uns, die Insel sauber zu halten und sie besser zu bewerten. Bisher hat sich noch niemand beklagt“, sagten die Lokalverwalter der Äolischen Inseln.
APA