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The Common Linnets spielten wieder in Wien: Solide Performance im WUK

The Common Linnets traten in Wien in neuer Besetzung auf
The Common Linnets traten in Wien in neuer Besetzung auf ©Milk
Nach dem ESC-Hype 2014 spielten The Common Linnets am Montagabend wieder in Wien. Ausverkauft war das WUK zwar nicht, doch man gab sich lieb und ambitioniert zwischen Country, Pop, Folk und Westküstensound.
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Nach ihrem zweiten Platz beim Song Contest und mit einem Hit im Rücken hatten The Common Linnets im Vorjahr das Wiener WUK ausverkauft. Das gelang ihnen bei der Rückkehr am Montag zwar nicht, aber der Saal war zumindest gut gefüllt. Das Publikum bekam eine nette Band zu hören, die ambitioniert zwischen verschiedenen Stilen schwelgte.

Kein zweites “Calm After The Storm”

Dem zweiten Album “II” (Universal), das es mit der aktuellen Tour der niederländisch-amerikanischen Formation zu bewerben gilt, mag ein Song vom Kaliber des ESC-Ohrwurms “Calm After The Storm” fehlen. Doch dafür hat man sich stilistisch verbreitert und mit zusätzlichen männlichen Stimmen ausgerüstet, so dass die freundliche Ilse De Lange zwar weiter die gesanglichen Akzente setzt, sich aber manchmal auf die Harmonien beschränken kann oder beim Konzert erst gegen Ende des Songs mit ihrem Einsatz der einen oder anderen schwächeren Nummer einen Drive verpasst.

Vielseitig: The Common Linnets im WUK

Akustische und elektrische Gitarren, Banjo, Dobro, Pedal Steel, Drums, Bass, Keyboards und sonstige Instrumente haben The Common Linnets mitgebracht, um mal in einer Country-Ballade (“Dust Of Oklahoma”) zu ertrinken, dann wieder zum Squaredance zu bitten (“Time Has No Mercy”), oder mit viel Genuss durch poppige Gefilde zu schunkeln (“Hearts On Fire”). Wie gut die Stimmen fusionieren, verdeutlichte eine Version von Neil Youngs “Ohio”, die der Kanadier oft mit der Supergroup CSNY gebracht hat. Um hier einen Vergleich anzubringen: Die Ecken und Kanten, die CSNY trotz aller Harmonien aufweisen, sind bei den Common Linnets komplett weggehobelt.

Und auch wenn es manchmal eben zu freundlich klingt, hat man die Gruppe einfach lieb. Man merkt, dass sie ihren Sound lebt. “Ich habe schon als Teenager Countrymusik gemacht, ich habe diesen Stil im Blut, das fühlt sich ganz natürlich an”, sagte Ilse De Lange im Gespräch mit der APA. Dass sehr viele auf “Calm After The Storm” gewartet haben, war gestern Abend nicht zu überhören. Dass so gut wie alle danach noch geblieben sind, spricht dafür, dass The Common Linnets auch ohne ESC-Hype bestehen könnten. Sie dürften aber ruhig zwischen den eleganten, geschmeidigen Arrangements ein bisschen Zähne zeigen.

(apa/red)

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