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The Killers im Interview in Wien: "Ein positiver Tritt in den Hintern"

The Killers bei ihrem Auftritt am Frequency Festival im August 2012
The Killers bei ihrem Auftritt am Frequency Festival im August 2012 ©APA
Die Glam-Band "The Killers" aus Las Vegas arbeitet derzeit auf Hochtouren mit fünf Produzenten an ihrem neuen Album "Battle Born". In Wien gab die Band ein Interview über Freud und Leid des Songschreibens, ernste und weniger ernste Musik und die Herausforderungen ihres Jobs.

Als einen “positiven Tritt in den Hintern,” beschrieb Brandon Flowers, Sänger von The Killers, beim Pressegespräch in Wien die Texte auf dem neuen, am 14. September erscheinenden Album seiner Band. Den dürfte sich die Glam-Gruppe aus Las Vegas vor und bei den Aufnahmen zu “Battle Born” (Universal) auch selbst verpasst haben: “Wir sind den schwierigeren Weg gegangen”, meinten Flowers und sein Kollege Ronnie Vannucci Jr. (Drums).

Gemischtes Feedback für The Killers

“Man kann zwischen zwei Wegen wählen”, präzisierte der Frontman. “Man kann sagen: ‘Ok, wir haben es geschafft, wir haben Erfolg gehabt, daher können wir es entspannt angehen.’ Oder: ‘Ok, die Leute erwarten ein bestimmtes Level in Sachen Songwriting von uns und wir haben eine Verantwortung den Fans gegenüber.’ Diesen Pfad haben wir eingeschlagen. Das ist das härtere Pflaster. Wir haben uns ganz schön unter Druck gesetzt.”

Nach den gemischten Reaktionen auf das vorangegangene Album “Day & Age” kam Flowers ins Grübeln: “Wir waren etwas ernster, als wir ‘Sam’s Town’ (die zweite Platte von 2006, Anm.) aufgenommen haben. Die Leute meinten: ‘The Killers können doch nicht ernst sein! Das ist schrecklich!’ Also haben wir uns gedacht: ‘Lasst uns eine Popplatte machen.’ Als wir diese veröffentlicht haben, war die Reaktion: ‘Are we human or are we dancers – was soll der Mist?’ Also wieder ernster werden… Ich bin etwas verwirrt, wenn ich Kritiken lese.”

Über Stil und Sound der Band

Mittlerweile dürfte Flowers einen entspannteren Zugang zum Musikjournalismus gefunden haben: “Ich bin schuldig, ich lese dieses Zeug”, lachte er. “Aber ich nehme mir Kritiken nicht mehr so zu Herzen wie früher. Ich fühle mich selbstbewusster als je zuvor. Das hört man auf der Platte.”

Vannucci ergänzte: “Diese Band wollte immer schon stets besser werden. Manchmal macht man etwas ein wenig anders, das entspricht dann nicht dem, was die Leute vielleicht erwarten. Aber wir fühlen uns wohl dabei. Ich glaube nicht, dass sich ‘Battle Born’ so sehr von den früheren Sachen unterscheidet. Man erkennt unseren Stil und unseren Sound.”

Gearbeitet wurde mit fünf verschiedenen Produzenten. Gab es denn nie Bedenken, dass die Platte zerfahren wirken könnte? “Ja, die Sorge hatten wir”, nickte Flowers. “Aber es klingt wie eine Killers-Platte.” Laut Vannucci war es eben “eine zusätzliche Herausforderung, das Ergebnis homogen klingen zu lassen”.

Über einen Erfolg von “Battle Born” würden sich The Killers natürlich freuen, aber nicht des Ruhmes wegen, wie Flowers betonte: “Das ist der Unterschied zwischen uns und vielen anderen populären Bands: Wir lieben diese Songs, wir nehmen die Sache ernst, es geht nicht in erster Linie ums Geldverdienen. Wenn ich singe, dann kommt das vom Herzen. Ich hoffe, dass die Leute das eines Tages bemerken.”

(apa/red)

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