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The Makemakes live in Wien: Kein Hauch von Song Contest beim Konzert

The Makemakes sind am 23. April im WUK aufgetreten.
The Makemakes sind am 23. April im WUK aufgetreten. ©VIENNA.at/ Sebastian Windisch
Im ausverkauften WUK in Wien haben Österreichs Song Contest-Vertreter The Makemakes am Donnerstagabend ein Konzert auf die Bühne gebracht, wie es weniger mit dem ESC wohl kaum zu tun haben könnte: Handgemachte, hochqualitative Rockmusik konnte die Fans darüber hinwegblicken lassen, dass Frontmann Dominic Muhrer anscheinend eine Vorliebe für die "Welle" entdeckt hat und das Publikum mehrfach dazu verdonnerte, die Arme entsprechend hochzureißen.
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Um 20.59 Uhr gehen die Lichter im WUK aus, die Band huscht auf die nur wenig beleuchtete Bühne. “Hallo!”, ruft es laut aus dem Publikum, von der Bühne hört man keinen Ton. Bis das Schlagzeug einsetzt. The Makemakes haben sich entschieden, ihre Fans in der Sprache zu begrüßen, die ihnen anscheinend am meisten liegt: Musik.

The Makemakes können mehr als nur Song Contest

Beim Song Contest ist die Band gezwungen, Halbplayback zu spielen: Florian Meindl und Markus Christ werden zu Statisten an ihren Instrumenten, während Dominic Muhrer live singt. Bei den Konzerten ist das ganz anders, denn schon nach wenigen Takten wird klar, dass es sich bei einem The Makemakes-Konzert nicht um die Dodo-Muhrer-Show handelt, sondern alle Bandmitglieder eine wichtige Rolle spielen. Wer ganz kritisch ist, könnte sogar meinen, dass die Show hauptsächlich vom Schlagzeug getragen wird. Der Auftritt zeigt auch ganz deutlich, dass diese Band zwar beim Song Contest antritt, aber dass The Makemakes deutlich mehr können, als das Publikum mit einem dreiminütigen Beitrag bei Laune zu halten.

Bei ihrer Tour stehen die Jungs nicht nur zu dritt auf der Bühne, sondern haben sich Verstärkung geholt: Es gibt einen zusätzlichen Schlagzeuger, einen zusätzlichen Gitarristen und eine Backgroundsängerin.

Ruhig heißt nicht leise

Wenn zwei Schlagzeuge auf der Bühne stehen, kann man sich schon vor Beginn der Show ausmalen, dass Lautstärke ein Faktor sein wird. Mehrere ruhige Nummern werden gespielt, aber leise sind diese nicht. Und wer die Makemakes während des ESC-Vorentscheids verfolgt hat, hört einige bekannte Stücke auf der Tour: Neben dem obligatorischen “I Am Yours” wurden auch die wirklich gelungene Cover-Version von “I Shot The Sheriff” und “Million Euro Smile” gespielt, die ja bereits bei “Wer singt für Österreich?” zum Besten gegeben wurden.

Beeindruckend ist das Schlagzeugsolo bei “Madonna”, laut Muhrer ein “Lovesong, es geht um eine spanische Frau”.

Das Publikum in Wien zeigte sich begeistert

Das Wiener Publikum zeigte sich nicht nur begeistert, sondern vor allem auch textsicher: Es wurde mitgerockt und mitgesungen. Als Stimmungskiller erwies sich nur die immer wieder eingeforderte Welle: “Das macht so Spaß, das ist saulustig.” Zum Mitsingen wurde auch explizit aufgefordert, bzw. gab es bei manchen Songs gar die Notwendigkeit, um einen Klangteppich unter die Stimme des Frontmannes zu legen. “Da geht noch mehr, strengt’s euch an! Traut euch!”, ermunterte dieser immer wieder. Anscheinend glaubte er auch, dass das Publikum schon rechtzeitig eine Ermunterung brauche, um eine Zugabe zu bitten: “Wir nähern uns dem Ende des Abends. Aber wer weiß – ich war mal auf einem Konzert und da gibt es so ein Geheimrezept, wie man die Band wieder auf die Bühne bekommt”, erklärte er vor dem Song “Million Euro Smile”, der zugleich das große Finale der Show war. Bei diesem Lied waren die Mikrofoneinstellungen optimal: Der Hall ermöglichte es, dass man endlich einmal tatsächlich jedes Wort des Textes verstehen konnte.

Die Zugabe wurde danach wenig überraschend eingefordert und kam in Form von zwei Songs, darunter auch einer mit deutschem Songtext. Leider war auch eine weitere Welle Bestandteil der Zugabe, bevor das knapp 70-minütige Konzert beendet war. (SVA)

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