Mit “The Missing Image” erinnerte Beckermann mit historischen Filmaufnahmen von straßenwaschenden Juden an die Erniedrigung der Juden nach dem “Anschluss” Österreichs an Nazi-Deutschland. Die Videointervention befand sich bis kurz vor Weihnachten beim “Mahnmal gegen Krieg und Faschismus” von Alfred Hrdlicka, das heuer restauriert werden soll. Ursprünglich sollte die Installation bis 10. November 2015 zu sehen sein, doch nachdem sich namhafte Kulturschaffende für einen Verbleib ausgesprochen haben, war von einer Verlängerung bis zum Beginn der Restaurationsarbeiten am Mahnmal die Rede.
Dafür wäre zusätzliche Technik notwendig gewesen – konkret Heizventilatoren, um den Betrieb der Videointervention im Winter zu ermöglichen. Beckermann hätte für die Vergabe der dafür notwendigen Mittel von Kunst in Öffentlichen Raum (KÖR) nochmals einen Antrag stellen müssen, über den die Jury zu entscheiden hätte. “Die Jury hatte meine Installation ja bereits beurteilt und bewilligt”, sagte die Künstlerin dem “Kurier”. “Ich wollte nicht nochmals denselben Antrag stellen. Und schließlich ist die Stadt ja an mich herangetreten und nicht umgekehrt.”
Ohne den Antrag könne man aber keine Mittel vergeben, hieß es wiederum aus dem Büro von Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny (SPÖ) gegenüber der APA am Montag. Das sei eine “reine formale Geschichte”. Zudem hätte ein Verbleib der Installation der Zustimmung der Hrdlicka-Erben bedurft, die bis dato ebenso wenig vorliege wie jene des Bundesdenkmalamtes. Die KÖR werde in den kommenden Wochen aber das Gespräch mit allen Beteiligten suchen, um die Sachlage nochmals genau zu erörtern.