Amerikanische TV-Sender zeigten Bilder mehrerer Wrackteile in der Mojave-Wüste. Der Unfall war der zweite schwere Schlag für die private Raumfahrt innerhalb weniger Tage. Erst am vergangenen Dienstag war der unbemannte US-Raumtransporter “Cygnus” Sekunden nach dem Start in Florida explodiert. Er sollte rund 2,3 Tonnen Nachschub für die Internationale Raumstation ISS ins All bringen.
Von Trägerflugzeug in die Höhe gebracht
Das “SpaceShipTwo” hob den Informationen zufolge von einem Flughafen rund 150 Kilometer nördlich von Los Angeles ab. Es wurde zunächst von einem Trägerflugzeug in rund 1,5 Kilometer Höhe gebracht und dann ausgeklinkt. Nur wenig später sei es abgestürzt. Die US-Flugkontrollbehörde FAA teilte mit, kurz nach der Abkoppelung den Kontakt zu dem Raumflugzeug verloren zu haben. Das Trägerflugzeug “WhiteKnightTwo” hingegen sei sicher gelandet, so Virgin Galactic.
Space Ship Two was tracked on Flightradar24. Signal was lost at 17.12 UTC 10 km north of Mojave pic.twitter.com/0aga5Ka0SQ
— Flightradar24 (@flightradar24) 31. Oktober 2014
Andere Treibstoffmischung getestet
Es war der erste Test des Raumgleiters mit Raketenzündung seit Jänner. Berichten von Experten zufolge sei diesmal eine andere Treibstoffmischung als zuvor getestet worden. Offizielle Angaben zur Absturzursache machte das Unternehmen zunächst nicht.
During the test, the vehicle suffered a serious anomaly resulting in the loss of SpaceShipTwo. WK2 landed safely. (2 of 4)
— Virgin Galactic (@virgingalactic) 31. Oktober 2014
Plan: Weltraumflüge für Privatpersonen
Die rund 18 Meter lange Passagierraumfähre sollte den Planungen zufolge vom kommenden Jahr an Weltraumflüge für Privatpersonen anbieten, die bis in rund 110 Kilometer Höhe über der Erde führen sollten. Die Maschine bot Platz für zwei Piloten und sechs Passagiere. Sie sollten bei ihren Reisen das Gefühl der Schwerelosigkeit erleben können. Die Bullaugen-Fenster des Gefährtes waren deutlich größer als in normalen Passagierflugzeugen.
Auch Stars kauften Tickets
Hinter dem Projekt steht unter anderem der milliardenschwere britische Unternehmer Richard Branson. Nach seinen Angaben hatten bereits 700 Interessierte Tickets für die Flüge ins All gekauft. Darunter sollen auch Stars wie die Hollywood-Schauspieler Tom Hanks und Angelina Jolie sowie der Sänger Justin Bieber sein, wie Medien berichteten. (APA)
Space is hard – but worth it. We will persevere and move forward together http://t.co/kJGG0NQTNf
— Richard Branson (@richardbranson) 1. November 2014