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Trompeten-Napoleon Walser-Breuß dominierte

Trompeter Herbert Walser-Breuß und Dirigent Martin Skamletz auf der Kulturbühne Ambach.
Trompeter Herbert Walser-Breuß und Dirigent Martin Skamletz auf der Kulturbühne Ambach. ©Edgar Schmidt
Bericht von Gemeindereporter Edgar Schmidt:  3. Abo-Konzert des Concerto Stella Matutina auf ausverkaufter Kulturbühne.

Götzis. (sch) „Cherubini in Wien“ war das Motto über dem 3. Abo-Konzert des Concerto Stella Matutina, diesmal unter der Leitung des Orchester-Flötisten und Musiktheoretikers Martin Skamletz (geb. 1970 in Bludenz). Meistertrompeter Herbert Walser-Breuß eröffnete das Konzert mit fescher Napoleon-Mütze und signalisierte damit das Programm – Musik aus der napoleonischen Zeit, großteils wortreiche Exhumierungen unbekannter epigonaler „Kleinmeister“ im Sog der Wiener Klassik. Und gut gemeint, aber schlecht getroffen hat es leider der dirigierende Moderator Skamletz, der das wissbegierige Publikum mit seiner Sprunghaftigkeit eher verwirrte als informierte. Die versierten Damen und Herren des heimischen Luxus-ensembles absolvierten das Programm selbstredend klangschön und hochmusikalisch, mitunter vermutete man aber, warum es bislang keine „Wiederentdeckung“ der Herren Komponisten André-Ernest-Modeste Grétry (1741–1813) und Anton Fischer (1778–1808) bzw. Ignaz v. Seyfried (1776–1841) und ihrem Ritter „Raul der Blaubart“ gegeben hat. Bei Seyfried finden sich sogar klare Zitate von Haydns Kaiserhymne, Mozarts „Zauberflöte“ und der Marsch aus Cherubinis Oper „Die Tage der Gefahr“ (1802).

Cherubini und Hummel

Luigi Cherubini (1760 in Florenz – 1842 in Paris), von Haydn und Beethoven in Wien bewundert, hat nach Opernerfolgen auch Kirchenmusik und Kammermusik geschrieben (in der Gegenwart wurde er vor allem durch den Dirigenten Riccardo Muti revitalisiert), war im Konzert durch eine Zwischenaktmusik etc., die leichtfüßige Ouvertüre zu „Faniska“ (1806), Ausschnitte aus dem „Wasserträger“ und die Ouvertüre zur Oper „Die Tage der Gefahr“ vertreten. Der berühmteste Name im Programm war zweifellos Johann Nepomuk Hummel (1778–1837) mit seinem Concerto a Tromba principale in E-Dur, 1803, das auf Cherubini Bezug nimmt. Mit edlem Ton und musikalischem Schwung samt Schuss Ironie machte Herbert Walser-Breuß auf seiner historischen Klappentrompete diese(n) Hummel zum reizvollsten „Geschöpf“ des Abends. Man freut sich auf „Stella“-Konzerte mit wieder markanterem Programm.

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