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Türkei-Verfassungsreferendum: 117 Prozent Wahlbeteiligung in Vorarlberg

In Vorarlberg wählten mehr Auslandstürken als registriert sind.
In Vorarlberg wählten mehr Auslandstürken als registriert sind. ©VOL.AT, DPA
Wolfurt. Die Abstimmung zum Verfassungsreferendum in der Türkei findet in der Heimat am Ostersonntag statt, die Auslandstürken konnten die vergangenen beiden Wochen abstimmen. In Vorarlberg waren 117,14 Prozent wählen - vor allem aus den angrenzenden Ländern.

Zwei Wochen lang konnten die Auslandstürken in den Generalkonsulaten über das Verfassungsreferendum abstimmen. Am Sonntag schlossen die Wahllokale, am Ostersonntag wird in der Türkei selbst abgestimmt. Die Wahlbeteiligung dürfte dabei in allen deutschsprachigen Ländern über der der Parlamentswahl 2015 liegen.

Hohe Wahlbeteiligung, vor allem in Vorarlberg

In Deutschland gaben 48,73 Prozent der rund 1,4 Millionen registrierten türkischen Wählern ihre Stimme ab (2015: 40,8 Prozent). In Österreich gaben 50,59 Prozent der 108.561 Stimmberechtigten ihre Stimme ab, teilte die Wahlkommission in Ankara am Montag auf dpa-Anfrage mit. Bei der Wahl im November 2015 waren es 40,6 Prozent gewesen. In der Schweiz beteiligten sich sogar 57,11 Prozent der dort 95.263 Wahlberechtigten. Und in Vorarlberg liegt die Wahlbeteiligung bei 117,14 Prozent, wie das türkische Konsulat gegenüber Havadis angibt.

Geringe Zahl an Wahllokalen

Somit gaben im Generalkonsulat in Wolfurt 13.996 Auslandstürken ihre Stimme ab, bei 11.948 registrierten Wählern im Land. Der Grund dafür liegt in den Standorten der Wahllokale. Gewählt werden konnte nur in den Generalkonsulaten der türkischen Botschaft. So gab es für Bayern ganze zwei Wahllokale, München und Fürth. Für die Auslandstürken in der Ostschweiz und Liechtenstein ist das Generalkonsulat in Zürich zuständig. Und in Österreich ist das nächste Konsulat nach Bregenz in Salzburg.

Auslandstürken sind Zünglein an der Waage

Für viele Auslandstürken war daher das Konsulat in Vorarlberg näher als die ihrer Heimatländer, wodurch sich die hohe Wahlbeteiligung erkläre. Ihre Stimmen können gerade bei einem knappen Ergebnis entscheidend sein: Knapp fünf Prozent aller Wahlberechtigten leben außerhalb der Türkei. Während die Schweiz bisher eher pro-kurdisch HDP wählte, gelten Deutschland und Österreich als AKP-Hochburgen. Hier konnte Erdogan regelmäßig bessere Ergebnisse verbuchen als in der Türkei selbst.

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