1. Schnitzel ist nicht gleich Schnitzel. Denn “Wiener Schnitzel” ist die Bezeichnung für ein dünnes, paniertes und gebackenes Schnitzel aus Kalbfleisch.
2. Italienische Wurzeln? Vielleicht! Der genaue Ursprung des Gerichts ist nicht hundertprozentig belegt. Man vermutet, dass das Schnitzel vom italienischen “Costoletta alla milanese” abstammt, das ähnlich aus etwas dickeren Koteletts zubereitet wird, und im 15. Jahrhundert seinen Weg nach Wien fand.
3. Laut Legende Nummer Zwei soll aber erst Feldmarschall Radetzky das Rezept 1857 aus Italien mit nachhause gebracht haben. Dies wurde vom Sprachforscher Heinz Dieter Pohl 2007 jedoch widerlegt. Mit Semmelbröseln paniert wurde in Wien nämlich schon im 17. Jahrhundert – lange vor Radetzkys Zeit.
4. Der berühmte Name wurde im 19. Jahrhundert geprägt: In Maria Anna Neudeckers “Allerneuestem allgemeinen Kochbuch” von 1831 wurde das “Schnitzchen” bereits beschrieben.
5. Als Variante wird es auch oft mit Schweine- statt Kalbfleisch zubereitet, da Schweinefleisch deutlich billiger ist. Aber: In den Lebensmittelrichtlinien ist strikt festgelegt, dass ein als „Wiener Schnitzel“ bezeichnetes Gericht aus Kalbfleisch zubereitet sein muss.
6. Auch die Beilage hat Tradition, denn das echte Wiener Schnitzel wurde ursprünglich nur mit Salat (auch Erdäpfelsalat oder Gurkensalat) oder Petersilerdäpfeln serviert. Heute aber sind auch Reis, Pommes oder Bratkartoffeln sehr üblich.
7. Bei der Zubereitung wird das original Schnitzel im so genannten “Schmetterlingsschnitt” aufgefaltet, bevor es mit einem Schnitzelklopfer entsprechend bearbeitet wird.
8. Na Mahlzeit! Laut wirtschaft.com werden allein in Österreich pro Jahr 260 Millionen Schnitzel verputzt.
9. Es gibt übrigens einen “Tag des Schnitzels” – am 09. September wird dem heimischen Gericht gehuldigt!
10. Wichtiges in der Zubereitung: Man sollte stes hochwertige, ein geriebene Bröseln verwenden. Ein echtes Wiener Schnitzel sollte außerdem immer in der Pfanne und nicht in der Fritteuse herausgebacken werden.