Die Haftgründe, Tatbegehungs- und Fluchtgefahr, seien weiter aufrecht, sagte Salzborn. Die Staatsanwaltschaft bereitet gegen den Burschen eine Anklage wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung, Ausbildung für terroristische Zwecke und Aufforderung zu terroristischen Straftaten vor.
IS-Heimkehrer vor Gericht
Der Lehrling war im vergangenen August ins syrische Bürgerkriegsgebiet aufgebrochen und hatte sich dem bewaffneten Jihad angeschlossen. Bei der Schlacht um die nordsyrische Stadt Kobane wurde er seiner Aussage zufolge von der IS als Rettungsfahrer eingesetzt. Nicht zuletzt unter dem Eindruck von lebensgefährlichen Verletzungen, die er bei einem Bombenangriff auf Raqqa erlitt, entschloss sich der Bursch zur Rückkehr nach Wien, wo im Oktober ein internationaler Haftbefehl erlassen worden war.
Am kommenden Dienstag wird der Jugendliche einen ersten Gerichtsauftritt absolvieren – allerdings nicht als Angeklagter, sondern als Zeuge. Wie “Die Presse” in ihrer Freitag-Ausgabe berichtet, muss sich ein 16-jähriges Mädchen wegen Vorwürfen der Unterstützung für die Terrororganisation IS verantworten. Sie soll im vergangenen Dezember versucht haben, sich per Bus in die syrischen Kampfgebiete durchzuschlagen.
Ausreiseversuch gescheitert
Darüber hinaus soll sie zuvor Kontakt zu dem gleichaltrigen, bereits in Syrien befindlichen Burschen gehalten und ihm angekündigt haben, sie werde ihn bei der Suche nach einer Frau unterstützen, die bereit sei, nach Syrien auszureisen, um zu ihm in den Jihad zu ziehen.
Der Ausreiseversuch der 16-Jährigen war gescheitert, weil die Mutter ihr den Reisepass abnahm. Sie konnte daher nicht jenen Mann begleiten, den sich nach islamischem Recht geheiratet hatte – der gebürtige Tschetschene soll laut “Presse” ein IS-Terrorcamp absolviert haben. Vor einem neuerlichen Versuch, außer Landes zu gelangen, wurde die 16-Jährige Ende Februar festgenommen.
(APA)