Rankweil. Das Schlosserhus eröffnete vor 15 Jahren als erste Volkshochschule Österreichs eine Schreibwerkstatt für Kreatives und Biografisches Schreiben. Seither finden beide Formate einmal im Monat statt. Das autobiografische Schreiben als älteste Literaturgattung zeigt, dass sich nirgends bessere Ideen zum Schreiben finden als im eigenen Leben.
Verschiedene Gründe
„Die Anliegen der Teilnehmer sind unterschiedlich“, sagt Seminarleiterin Evelyn Brandt. „Einige wollen eine Autobiografie schreiben, andere schreiben lieber kleine Texte über einzelne Lebenserinnerungen und manche möchten einfach gerne ihrem Leben schreibend auf die Spur kommen.“ Es geht nicht um Veröffentlichungen, sondern vorerst um die Erfahrung, dass autobiografisches Schreiben ergebnisoffen ist und auch eine Erzähltechnik braucht wie beim Schreiben fiktiver Geschichten.
Schreiben als Handwerk
Eben weil autobiografische Texte Erzählungen sind, brauchen Schreibende das Handwerkszeug des literarischen Erzählens. Es wird ja erzählt, was einem Menschen und seinen Angehörigen passiert ist, was sie erlebt, getan und gedacht haben. „Nach und nach eignen sich Schreibende Erzähltechnik an. Sie gehen der Frage nach, wie man eine Handlung darstellt, wie man Gefühle, Orte, Dinge beschreibt“, so Brandt. Es braucht Geduld. Aber es lohnt sich, das dominierende Thema des Lebens aufzuspüren, den roten Faden zu entdecken. BRA