AA

Umstrittene Musikvideos 2013: Diese Clips sorgten für Diskussionen

Die Musivideos in diesem Jahr haben die Musiker in den Fokus der Aufmerksamkeit gerückt.
Die Musivideos in diesem Jahr haben die Musiker in den Fokus der Aufmerksamkeit gerückt. ©AP
Sie amüsierten, sie erstaunten, und sie sorgten nicht zuletzt auch für Diskussionen und mitunter für Empörung: In diesem Jahr haben einige Popkünstler in ihren Musikvideos vieles von sich preisgegeben (und übertraten dabei nicht selten die Grenzen des guten Geschmacks oder gar des Zumutbaren). Der etwas andere Jahresrückblick: Diese Musikvideos sorgten 2013 für Gesprächsstoff.

Nicki Minaj ft. Lil Wayne – “High School”

Von Nicki Minaj sind wir ja schon einiges gewöhnt – die US-Rapperin mit dem schreiend-extrovertierten Look ist berüchtigt für ihre Freizügigkeit. Und das gilt nicht nur für ihr Make-Up und ihre Outfits, sondern auch für ihre Songs. Dass bei Videos von Ms. Minaj fast schon als Standard-Programm “Explicit” dabei steht, kommt also nicht von ungefähr. Im April 2013 wurde das Musikvideo zu ihrer Single “High School” veröffentlicht. Nein, es geht nicht um Happy High School-Life dabei, der Titel täuscht. Nicki Minaj rappt über Untreue und Ehebruch in seiner reinsten Form – das Objekt der Begierde dabei ist natürlich sie selbst: “I call him Daddy like daughters. He like it when I get drunk, but I like it when he be sober, that’s top of the toppa. I never f*** with beginners, I let him play with my pu**y then lick it off of his fingers. I’m in the zone.” Und so weiter.

Katy Perry – “Roar”

Ja, Katy Perry kann singen. Und ja, sie ist nicht nur hübsch anzuschauen, sondern auch bekannt für ihre humorvolle Frohnatur. Da mag es nicht verwundern, dass sie sich zu ihrer Single „Roar”, die dem animalischen Selbstbewusstsein in der Frau huldigt, gleich selbst Lianen-schwingend in den Dschungel begibt – wilde Tiere wie Tarantel, Äffchen und zahmer Tiger inklusive (und nicht zu vergessen die Dusch-Szene mit dem freundlichen Elefanten). Das mehr als knappe Leoparden- Top und das kurze Palmenblatt-Röckchen machen neben den Gags den Eye-Candy-Faktor perfekt. Kann aber auch nur bei Katy Perry funktionieren.

Lily Allen – Hard Out Here

Auch Popsängerin Lily Allen ist für ihr quasi-Comeback 2013 auf den Zug der umstrittenen Musikvideos aufgesprungen. Am Anfang des Clips sieht man Lily Allen auf einem Operationstisch liegen – plastische Chirurgie wohlgemerkt, das Fett wird spritzenderweise abgesaugt, während die Sängerin dazu meint: “I won’t be bragging ’bout my cars or talking ’bout my chains. Don’t need to shake my ass for you ’cause I’ve got a brain!” Alles klar, Lily Allen prangert hier die übersexualisierte Darstellung von weiblichen Künstlern an. Stimmt schon, Frauen haben es da nicht leicht. “It’s hard, it’s hard, it’s hard out here for a bitch,” so der Popstar, während sie mit Backgroundtänzerinnen der Message mit eindeutigen Bewegungen und Posen Nachdruck verleiht. Stellt sich nur die Frage, ob Lily ihr Statement nicht auch anders hätte rüberbringen können.

Pentatonix – “Daft Punk”

Wenn es einen großen Ohrwurm des Jahres 2013 gibt, dann ist die Single “Get Lucky” von Daft Punk ein heißer Kandidat dafür. Die fünfköpfige A-Cappella-Gruppe Pentatonix hat sich davon inspirieren lassen und einen futuristisch anmutenden Remix aus mehreren Daft Punk-Hits gemacht. Der Clip wirkt nicht nur wie von einem anderen Stern, er zeigt auch die Vielseitigkeit der US-Vokalistengruppe. Zugegeben, nach längerer Zeit birgt das Video fast schon ein wenig Kopfweh-Gefahr. Dafür bleibt der Ohrwurm aber garantiert hängen.

Kanye West – “Bound 2”

“Bound 2” war noch das i-Tüpfelchen in Sachen katastrophaler Musikvideos kurz vor Jahresende. Im November fragten sich Musik-Fans rund um den Globus nicht zu unrecht: “Ist das sein Ernst?”. Ja leider, lautet hierbei die Antwort. Gut, dass der Clip gerade zu Beginn vor Kitsch nahezu überzufließen droht, lässt sich eventuell noch verkraften. Dass Kanye West den rustikalen Flanellhemd-Rapper macht, ebenso. Und vielleicht kann man noch irgendwie akzeptieren, dass seine (wundersam erschlankte) Verlobte Kim Kardashian (die ja auch die Mutter seines Sohnes ist. Wir erinnern uns: Der arme Bub hört auf den Namen “North West”) sich wie Gott sie schuf auf einem Motorrad räkelt. Aber musste denn das hüpfende Liebesspiel auf selbigem Bike wirklich sein? Kanye Wests Vorstellung von sinnlicher Romantik trieb uns 2013 mit diesem Clip wirklich an die Schmerzgrenze.

Rihanna – “Pour It Up”

Anfang Oktober wurde das Video zur Single “Pour It Up” veröffentlicht. Dass Rihanna alles andere als schüchtern ist, ist bereits aus anderen Musikvideos bekannt, doch dieser Clip ließ der Fantasie definitiv keinen Spielraum mehr. Als “Zuhälter-Königin” trohnt die kaum bekleidete Sängerin auf einem Podest, während Stripperinnen sich um Pole-Stangen winden – natürlich ebenfalls (so gut wie) nackt. Dazu gibt es tänzerische Einlagen mit einer gehörigen Portion obszöner Gesten, möglichst direkt in die Kamera – feuchte Wasserspielchen inklusive. Und authentisch als echte Zuhälterin spart Rihanna auch nicht mit vulgären Gangster-Gesten, wirft haufenweise Dollarscheine durch die Luft oder steckt sie in knappe Tangas und BHs. Es ist die traurige Wahrheit: Sex sells. Doch wie viel Sex muss es denn noch sein?

Miley Cyrus – “Wrecking Ball”

Dieses Musikvideo war vielleicht das umstrittenste in diesem Jahr. Spätestens dieser Clip vollzog den Imagewandel des einstigen doch so süßen Teenie-Stars Miley Cyrus vollends. In ihrem Video zur Single “Wrecking Ball” schaukelt die 21-Jährige splitterfasernackt auf einer Abrissbirne. Bereits in den ersten 24 Stunden nach der Veröffentlichung erreichte das Musikvideo 19,3 Millionen Klicks und knackte somit den bisherigen Rekord. Worum geht es eigentlich in dem Lied? Auch egal, Miley wurde durch ihre endlosen Kontroversen schließlich zur MTV-Künstlerin des Jahres gewählt. Und ein Gutes hat das Video allemal: Es brachte auf YouTube zahlreiche humvorvolle Parodien, die fast so gut geklickt werden wie das Original.

Man kann also mit Spannung abwarten, wie die Musikvideos im kommenden Jahr ausfallen werden. Mehr Rückblicke auf das Jahr 2013 finden Sie hier.

Red/(ABE)

  • VIENNA.AT
  • Jahresrückblick
  • Umstrittene Musikvideos 2013: Diese Clips sorgten für Diskussionen
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen