Anrainer des Vorhabens haben bekanntlich bereits 356 Unterschriften gegen das Projekt gesammelt. Einige der Beteiligten hörten der Sitzung interessiert zu. Bürgermeister Harald Köhlmeier zeigte sich verwundert, dass gegen ein Projekt unterschrieben wird, das keinem der Unterzeichner wirklich bekannt ist. Ebenso wird gegen eine angeblich zu hohe Baunutzungszahl unterschrieben. Auch diese Behauptung entbehre jeder Grundlage. Die Baunutzungszahl, also das Verhältnis der Wohnfläche zur Grundstücksfläche, liege mit 69 erheblich unter der Nutzung benachbarter Grundstücke. Von einer behaupteten „Übernutzung“ könne also keine Rede sein. Andere Gebäude (mit Giebeldach) an der Kohlplatzstraße sind bis zu 2 m höher als das geplante Objekt.
Pläne deutlich reduziert
Die ursprünglichen Pläne der Grundbesitzer wurden inzwischen deutlich reduziert. Dem jetzt vorliegenden abgespeckten Vorschlag haben der Gestaltungsbeirat der Gemeinde sowie die Naturschutzabteilung der BH Bregenz und das Land bereits zugestimmt. Auf dem knapp 1.000 m2 großen Grundstück soll eine Kleinwohnanlage mit 8 Wohnungen errichtet werden. Der Baukörper ist 24 m lang und 10,3 m hoch. Damit entspricht das Bauvorhaben dem 2009 einstimmig beschlossenen Siedlungskonzept der Marktgemeinde Hard.
„Ich habe mit den Gegnern des Projektes gesprochen und ihnen erklärt, welche Möglichkeiten eine Gemeinde hat, etwas zu verhindern, und welche Möglichkeiten wir eben nicht haben“, erläuterte Bürgermeister Köhlmeier.
Vertreter der Opposition bekrittelten, dass der dörfliche Charakter von Hard verloren gehe. Ein solches Objekt lasse befürchten, dass in absehbarer Zeit die gesamte Uferlinie bis zum Bauhof nahe der Bregenzerach mit ähnlichen Wohnbauten versehen werde.
Noch kein Baubeschluss
Am Mittwoch ging es allerdings nicht um das Bauvorhaben, sondern lediglich um die Bereinigung des Flächenwidmungsplanes. Seit Jahrzehnten ist ein kleiner Anteil des Grundstückes falsch als „Stellfläche“, also als Parkplatz gewidmet. Dieser Fehler sollte von Amts wegen mit der Umwidmung in Baufläche Mischgebiet behoben werden. Weil die Politik nicht willkürlich in Privateigentum eingreifen dürfe, empfahl der Bürgermeister die Zustimmung zur Anpassung der Widmung an die Realität. Das habe noch nichts zu tun mit einer Baugenehmigung. Dieser Argumentation folgten 23 der 33 Mandatare. Die Harder Liste und die FPÖ sowie ein weiterer Mandatar lehnten die Planänderung ab.