Seit 2013 sind die United Tribuns auch in Österreich aktiv und bauen ihre Organisation auf. Auch in Vorarlberg etabliert sich die relativ junge Bruderschaft: Seit einigen Tagen verfügen sie über ein offizielles Klubheim in Höchst. Eingemietet haben sie sich in einem Lokal in einer Wohngegend der Bodenseegemeinde.
Rocker-Bruderschaft mit Balkan-Wurzeln
Die United Tribuns verstehen sich selbst als Bruderschaft, die Werte sind laut eigenen Aussagen körperliche Stärke, Respekt und Stolz. Ihre Wurzeln haben sie im süddeutschen Raum, die Mitglieder sind überwiegend Männer mit bosnischem Migrationshintergrund. Organisiert sind sie nach dem Vorbild der Hells Angels, verstehen sich selbst auch als MC (Motorrad Club). Seit 2013 treten die Tribuns in ihren schwarz-weißen Kutten auch verstärkt in Österreich auf, seit etwas über einem Jahr auch in Vorarlberg.
In Vorarlberg nicht negativ aufgefallen
Vonseiten der Polizei betont man, von dem Klubheim zu wissen. Bisher sind die Tribuns in Vorarlberg nicht negativ aufgefallen, Hinweise auf kriminelle Aktivitäten sind keine bekannt. Beim neuen Treffpunkt hätten die Vorarlberger Tribuns ebenfalls noch keinen Anlass für ein behördliches Vorgehen gesetzt. Man habe jedoch die Entwicklungen der Szene im Auge und stehe dabei im ständigen Austausch mit den umliegenden Polizeiorganisationen.
Nicht überall eitler Sonnenschein
Auch sonst gilt Vorarlberg als ruhiges Pflaster bei Rockerkriminalität. In Deutschland treten jedoch einzelne Tribuns-Chapter in Konkurrenz zu anderen MCs in deren etablierten Tätigkeitsbereichen. Dies führte in den vergangenen Monaten zu verstärkten Konflikten. Im Juni wurden mehrere Tribuns in Leipzig bei einer Straßenschlacht mit Hells Angels angeschossen, ein Tribuns-Anwärter erlag seinen Schussverletzungen. Im April starb der Ulmer Vize-Präsident der Tribuns ebenfalls an Schussverletzungen. Als Ursache werden hier Streitigkeiten mit den Black Jackets vermutet.
Anrainer mit gemischten Gefühlen
Mit der Lage des neuen Clubheims sind jedoch nicht alle glücklich, vor allem unter den Anrainern. Gegenüber VOL.AT äußern manche Nachbarn Sorge, andere fühlen sich durch die nun gesteigerte Lärmbelästigung gestört. Es gibt aber auch Stimmen, die in dem MC keine Belästigung sehen. Bürgermeister Herbert Sparr nimmt die Ängste einzelner Anrainer zwar ernst, sieht bislang jedoch keinen Grund zur Sorge.
Tribuns in Vorarlberg bisher friedfertig
Bisher sei die Bruderschaft noch nicht auffällig geworden, auch bei ihrem früheren Treffpunkt im Bezirk Dornbirn seien keinerlei Probleme bekannt geworden. Die Gemeinde stehe in einem guten Kontakt zur Polizei und werde die Entwicklung weiterhin im Auge behalten. So will nicht zuletzt Sparr selbst den Tribuns einen Besuch abstatten und einen Kontakt mit den neuen Gästen herstellen.