AA

UNO-Hilfswerk warnt vor Gewaltexplosion in Gaza

Hilfsgüter warten auf Einlass in den Gazastreifen
Hilfsgüter warten auf Einlass in den Gazastreifen ©APA (epa/Israeli Defense Forces)
Das Hilfswerk der Vereinten Nationen für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA) hat vor einer drohenden Gewaltexplosion im Gazastreifen gewarnt, wenn die israelische Blockade nicht sofort aufgehoben werde. Der Frust der Menschen über ihre ausweglose Lage in dem seit drei Jahren von Israel abgeriegelten palästinensischen Gebiet sei kurz davor überzukochen, sagte UNRWA-Generalkommissär Grandi.

Er warnte, Bewegungen, die noch radikaler seien als die Hamas, könnten von der Stimmung profitieren. Grandi rief alle großen Geberländer zu mehr Unterstützung für seine Organisation auf. UNRWA fehlten 100 Millionen Dollar (80 Millionen Euro), das Hilfswerk könne nicht einmal seine wichtigsten Aufgaben zur Linderung der Not erfüllen, sagte er.

Auf den Beschluss der israelischen Regierung, die Blockade des Gazastreifens zu lockern, hatte das UNO-Hilfswerk mit äußerster Zurückhaltung reagiert. Zwar sei alles zu begrüßen, was die humanitäre Katastrophe mildere, aber was die Palästinenser wirklich brauchten, sei das Ende der Abriegelung.

In seltener Einstimmigkeit hat auch das deutsche Parlament die Aufhebung der Blockade und ein “internationales Grenzmanagement” für das Gebiet gefordert. In der von allen Bundestagsfraktionen unterstützten Entschließung heißt es, die israelische Blockade sei “kontraproduktiv und dient den Sicherheitsinteressen Israels letztlich nicht”. Die radikale islamische Hamas profitiere davon politisch und wirtschaftlich. Zugleich wird ein Ende des Raketenbeschusses des israelischen Territoriums aus dem Gazastreifen und ein Endes des Waffenschmuggels gefordert.

Der Beschluss des israelischen Sicherheitskabinetts sieht vor, dass unter anderem Material für Bauprojekte unter UNRWA-Aufsicht in den Gazastreifen geliefert werden darf.

  • VIENNA.AT
  • Politik
  • UNO-Hilfswerk warnt vor Gewaltexplosion in Gaza
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen