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Urzeitliches "Einhorn" lebte viel länger als angenommen

Kein Nas-Horn, ein Ein-Horn: Schädel von tonnenschwerem Pflanzenfresser Elasmotherium sibiricum untersucht.
Kein Nas-Horn, ein Ein-Horn: Schädel von tonnenschwerem Pflanzenfresser Elasmotherium sibiricum untersucht. ©Wikipedia/ Bogdanov, 2006/ CC BY-SA 3.0
Washington/Nowosibirsk. Das sogenannte Sibirische Einhorn (Elasmotherium sibiricum) hat einer Studie zufolge länger gelebt als bislang angenommen. Der prähistorische Mensch könnte ihm damit durchaus begegnet sein. 

Während Wissenschafter bisher davon ausgingen, dass das in der Fachsprache als Elasmotherium sibiricum bekannte einhörnige Nashorn bereits vor 350.000 Jahren ausstarb, weisen jüngste Knochenfunde auf eine deutlich längere Lebensdauer hin, wie Forscher nun im Fachmagazin “American Journal of Applied Science”.

Demnach könnte das Urtier noch vor 29.000 Jahren gelebt und die Erde zusammen mit dem prähistorischen Menschen bevölkert haben. Die neuen Erkenntnisse wurden bei der Radiokohlenstoff-Untersuchung eines urzeitlichen Nashornschädels gewonnen, der aus der kasachischen Region stammt.

Auch wenn beim Sibirischen Einhorn das Horn nicht auf der Nase, sondern auf Höhe der Stirn angesiedelt war und sein Name insofern nicht wirklich passen mag: Elasmotherium sibiricum zählt sehr wohl zur Familie der Nashörner. Ein solches Horn gefunden haben Wissenschafter bis heute nicht. Aus der Analyse der Schädelanatomie schließen Forscher jedoch, dass das Horn des Urzeit-Nashorns wesentlich länger gewesen sein musste als jenes ihrer neuzeitlichen Verwandten. Auch ihre Beine waren demnach deutlich länger. Der Pflanzenfresser wog bis zu vier Tonnen und war knapp fünf Meter lang. Sein Lebensraum reichte vom Fluss Don bis in den Osten des heutigen Kasachstan, wie die Autoren schreiben.

Die Region in Südwestsibirien “war wahrscheinlich eine Art natürlicher Zufluchtsort, wo dieses Tier viel länger überleben konnte als andere Artgenossen”, sagte der Paläontologe Andrej Schipanski von der Staatlichen Universität Tomsk. Der gut erhaltene Schädel wurde an der Queen-Universität in Belfast analysiert. (red/APA)

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