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US-Außenministerium veröffentlicht weitere Clinton-E-Mails

Präsidentschaftswahlkampf von Affäre überschattet
Präsidentschaftswahlkampf von Affäre überschattet
In der Affäre um die Nutzung einer privaten E-Mail-Adresse durch die Präsidentschaftsbewerberin Hillary Clinton hat das US-Außenministerium weitere E-Mails für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Auf einer Webseite des Ministeriums wurden am Mittwoch 6.300 Seiten von E-Mails veröffentlicht, welche die frühere Außenministerin in den Jahren 2010 verfasste oder erhielt.

Vertrauliche Informationen wurden geschwärzt. Mit den 3.849 Dokumenten, die oft nur aus einem oder zwei Sätzen bestehen, veröffentlichte das US-Außenministerium nun insgesamt 37 Prozent der E-Mails von Clintons privatem Account.

30.490 Mails an Außenministerium

Die Politikerin hatte im März zugegeben, dass sie in ihrer Zeit als Außenministerin von 2009 bis 2013 eine private E-Mail-Adresse benutzte. Von den insgesamt 62.320 E-Mails aus dieser Zeit händigte Clinton 30.490 an das Außenministerium aus, diese umfassen mehr als 55.000 gedruckte Seiten. Ein Gericht ordnete an, dass die Dokumente bis zum 20. Jänner in Etappen komplett veröffentlicht werden.

Die Inhalte der neu veröffentlichten Mails variieren zwischen Belanglosigkeiten und diplomatischen Fragen. In einer E-Mail empört sich Clinton über Pläne in ihrem Ministerium, bei Passanträgen die Bezeichnungen “Vater” und “Mutter” durch die geschlechtsneutralen Begriffe “Elternteil 1” und “Elternteil 2” zu ersetzen. Sie werde dies nicht vor dem Kongress vertreten, schreibt sie. Andernfalls drohe eine von der erzkonservativen Republikanerin Sarah Palin angeführte Medienkampagne des konservativen TV-Senders Fox News.

In einer anderen E-Mail berichtet der damalige Staatssekretär und heutige Außenminister John Kerry über ein Abendessen mit dem damaligen afghanischen Präsidenten Hamid Karzai. In einer E-Mail fordert Clinton ihre Sekretärin auf, einen Interviewtermin für ein Magazin zu vereinbaren.

215 Mails vertraulich

Die Republikaner reagierten erbost darauf, dass weitere 215 E-Mails Clintons rückwirkend als vertraulich eingestuft wurden. Die Zahl der rückwirkend als vertraulich eingestuften Dokumente liege nun bei mehr als 400, erklärte der republikanische Parteichef Reince Priebus. Dies zeige, dass Clinton die “nationale Sicherheit stärker in Gefahr brachte als bisher bekannt”. Am 22. Oktober soll Clinton vor dem Kongress Stellung zu der Affäre nehmen.

Clinton gilt als Favoritin bei den US-Demokraten für die Präsidentschaftskandidatur. Ihr Wahlkampf wird durch die E-Mail-Affäre überschattet. (APA)

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