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USA: Münzen mit elektronischen Sendern

Der Fall könnte einem Agentenfilm aus Hollywood entnommen sein: Bei Auftragsfirmen des US-Verteidigungsministeriums sind kanadische Münzen mit eingebauten Minisendern aufgetaucht.

Das Pentagon richtete inzwischen eine Warnung an die betroffenen Unternehmen, wie am Mittwoch in Washington bekannt wurde. Demnach wurden die verdächtigen Münzen zwischen Oktober 2005 und Jänner 2006 in mindestens drei Fällen sichergestellt. Über die Hintergründe wurde nichts mitgeteilt. Auch blieb unklar, um welche Münzen es sich genau handelte.

Der kanadische Geheimdienst erklärte, man sei auf die Existenz dieser Münzen hingewiesen worden, wisse aber selbst nichts darüber. Experten bezeichneten es als unwahrscheinlich, dass die kanadische Regierung die amerikanische Verteidigungsbranche ausspionieren wolle. Als mutmaßliche Verdächtige wurden stattdessen China, Russland oder auch Frankreich genannt. Ferner wurden Zweifel bezüglich der Effektivität solcher elektronischen Minisender laut. Deren Reichweite sei nach dem derzeitigem Stand der Technik stark eingeschränkt, hieß es.

Des weiteren unterstrichen die Experten, dass es letztlich sinnlos sei, Münzen zum Ausspionieren bestimmter Personen einzusetzen. Dafür wechselten sie viel zu schnell den Besitzer, betonte Jeff Richelson, ein Autor von Büchern über den US-Geheimdienst CIA und dessen technisches Gerät. Übereinstimmung bestand allerdings darin, dass Münzen bei den Empfängern wohl kaum irgendwelchen Verdacht erregen würden. Ganz neu ist die Methode nicht. Die CIA hat eingeräumt, dass sie gelegentlich hohle amerikanische Münzen verwendet habe, um Geheimbotschaften oder Filmmaterial zu verstecken.

Das US-Verteidigungsministerium warnte in seinem Bericht noch vor weiteren möglichen Spionagetricks. So wird unter anderem auf Computer-Hacker oder auf Kugelschreiber mit eingebautem Aufnahmegerät hingewiesen.

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