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Vans Warped Tour in Wien: Lautstarkes Indoor-Festival in der Stadthalle

Flogging Molly begeisterten als Headliner in der Stadthalle.
Flogging Molly begeisterten als Headliner in der Stadthalle. ©Vienna.at/Alexander Blach
Ein Festival mitten in der Stadthalle  - ja, kann denn so etwas funktionieren? Kann es, wie der Sonntag bewies: Da gastierte nämlich erstmals das Indoor-Festival Vans Warped Tour in Wien. Das Line-Up war bunt und laut, die Fans kamen in großer Zahl.
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Scheinbar war der Festivalsommer 2013 noch nicht genug. Getreu dem Motto “einmal geht noch!” versammelten sich am Sonntag die Musikfans in der Stadthalle, um die erste Vans Warped Tour in Wien zu zelebrieren. Ob Alternative, Hardcore, Punk oder einfach schön lauter Rock – das Line-Up zeigte sich vielfältig. Entsprechend war auch der Timetable, los ging es bereits am Nachmittag ab 13.00 Uhr. Das viel tätowierte, gepiercte und überwiegend sehr junge Publikum ließ auch nahezu authentische Festival-Stimmung in der Stadthalle aufkommen – Mini-Halfpipe, stechender Burger-Duft in der Luft, viel Merchandising und strömendes Bier regierten den Abend. Und die Musik natürlich.

Interessant (und vielleicht auch ein wenig verwirrend im ersten Moment) war auch die Konstellation der Bühnen: Während in der großen Halle die Bands auf der – nebeneinander liegenden! – South Stage und North Stage performten, gab es für die kleineren Acts auf der Kevin Says Stage im ersten Stock noch einen Auftrittsbereich. Diese kleine Bühne ging leider doch ein wenig unter im allgemeinen Gewusel, das sich im Hauptareal im Erdgeschoß abspielte. Ein wenig schade für die doch sehenswerten Musiker dort (insbesondere der Rapper Wax und die Band We Are The Ocean überzeugten auf der Kevin Says Stage).

Vans Warped Tour mit starken Headlinern

Die beiden großen Bühnen warteten mit einer Vielzahl an starken Headlinern auf. Aber nicht nur internationale Acts, auch heimische Vertreter wie 3 Feet Smaller oder From Dawn To Fall rockten die Wiener Stadthalle.

Ein Highlight des Abends war ganz klar die Pop-Punk-Band Yellowcard. Flotter Gitarrensound und melodische E-Geige, was will man mehr? Die Herren aus dem sonnigen Florida schafften es mit viel Charme, die Stadthalle lauthals zum Mitsingen und Abtanzen zu bringen. Insbesondere Frontmann Ryan Key kokettierte mit dem Publikum: “Heute haben wir das letzte Konzert auf unserer Tour, und wir sind so froh, es gemeinsam mit euch zu erleben. Wien, ihr seid einfach großartig!”

Einen kleinen Stilbruch gab es dann bei Enter Shikari, die Halle lichtete sich wieder deutlich bei dem fast schon zu lauten Sound der britischen Rocker. Ein deutliches Stimmungshoch folgte dann bei der australischen Metalcore-Band Parkway Drive. Keinen Clean-Gesang, sondern tiefes Grölen aus vollem Halse gab es von Sänger Winston McCall zu hören, der die Zuhörer zu kontinuierlichen Circle Pits und zum Crowdsurfen animierte. “Ich brauche hier vorne bei der Bühne immer mindestens einen Crowdsurfer, auch zwischen den Liedern, sonst geht hier nichts weiter!” Gesagt, getan, zumindestens bei einigen Fans. Zugegeben, das Headbanging verebbte zwar nie bei bei Parkway Drive, doch gerade das deutlich jüngere Publikum wurde nicht so ganz von den Songs mitgerissen (stattdessen klammerten sie sich ein wenig ratlos an ihre Stoff-Taschen und warteten reglos auf den nächsten Act).

Flogging Molly brachten Stadthalle zum Tanzen

Mit irisch-amerikanischen Folk-Punk-Rock wurde das Festival schließlich zum Grande Finale gebracht: Flogging Molly eroberten die Bühne. Es brauchte nur ein paar der vertrauten Takte bei Songs wie “Drunken Lullabies” oder “Devil’s Dance Floor”, und schon wurden die Arme untergehackt und die Fans drehten sich, sangen und sprangen – klassischer Flogging Molly-Effekt eben. Der gebürtige Dubliner und Mastermind Dave King hob anerkennd das Glas Guiness in Richtung Publikum: “Sehr schön Wien, genau so geht das!”

Das Line-Up in der Wiener Stadthalle

Diese Bands waren am Sonntag bei dem Indoor-Festival dabei:

FLOGGING MOLLY
PARKWAY DRIVE
ENTER SHIKARI
3 FEET SMALLER
YELLOWCARD
BLOOD COMMAND
CHIODOS
COHEED & CAMBRIA
THE COLOR MORALE
CROSSFAITH
FROM DAWN TO FALL
HANDGUNS
LIKE MOTHS TO FLAMES
LIKE TORCHES
THE MAINE
MEMPHIS MAY FIRE
RDGLDGRN
SKINNY LISTER
THIS AMITY
WATSKY
WAX
WE CAME AS ROMANS
THE WONDER YEARS

Fazit: Für all jene, die den Festivalsommer nicht allzu ausgiebig auskosten konnten (oder wollten), war die Vans Warped Tour eine willkommende Abwechslung. Allerdings war der frühe Einlass vielleicht ein wenig zu ambitioniert für Wien, füllte sich die Stadthalle schließlich erst so richtig in den Abendstunden. Auch war das Programm zu einem Großteil doch zu sehr auf ein sehr junges Publikum abgestimmt. Dennoch konnte man den Anlauf als durchaus gelungenen Erstversuch bezeichnen. Bleibt abzuwarten, ob und in welcher Form sich eine Wiederholung 2014 machen lassen wird.

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