Elf Millionen Euro kosten die Intervalländerungen der Wiener Linien, wobei der Mehraufwand unter anderem aus den Zusatzeinnahmen durch die mit Juni erfolgten Tariferhöhungen abgedeckt wird. Man reagiere damit gleichsam auf die stets steigenden Passagierzahlen (907 Millionen im Jahr 2012) und die immer stärker frequentierten Vormittags- und Nachmittagsstunden. Denn nicht zuletzt infolge flexiblerer Arbeitszeiten habe sich das Fahrgastverhalten in den vergangenen Jahren verändert.
Neue Intervalle der Wiener Linien
Die neue Taktung wird im Lauf des Herbsts schrittweise eingeführt. Die Umstellung bei den U-Bahnlinien erfolgt zeitgleich mit der Inbetriebnahme der U2-Verlängerung nach Aspern – also am 5. Oktober. Ab dann fährt die U1 montags bis freitags (Schulferien ausgenommen) zwischen 9.30 und 12.30 Uhr bzw. 15.30 bis 18.30 Uhr alle vier statt bisher fünf Minuten. Das bedeutet 15 Fahrten zusätzlich.
Die U2 wird in der Morgenspitze und von 13.00 bis 19.00 Uhr von fünf auf knapp vier Minuten verstärkt – macht 30 Fahrten mehr pro Tag. Die U3 – vor allem als “Shoppinglinie” beliebt – erhält an Vormittagen mehr Garnituren, die U4 an Nachmittagen. Die U6 lassen die Wiener Linien noch außen vor. Hier steht eine Intervallverdichtung von drei auf zweieinhalb Minuten zu den stärksten Stoßzeiten erst im kommenden Jahr an. Denn erst 2014 werden die bei Bombardier bestellten Garnituren geliefert.
Auch Straßenbahnen und Busse betroffen
Bei den Straßenbahnen dürften sich die Nutzer der Linien 43 und 49 über mehr Züge freuen. Insgesamt werden an einem Werktag künftig rund 20 zusätzliche 43er bzw. ein gutes Dutzend mehr 49er unterwegs sein. Die Busverbindungen 7A, 14A, 29A, 35A, 57A, 59A, 69A, 5B und 7B werden zu stark ausgelasteten Tageszeiten ebenfalls aufgestockt. Alle Intervallverkürzungen bringen unterm Strich jährlich rund 10.000 Zusatzfahrten oder 7,5 Millionen zusätzliche Fahrgastplätze, rechnen die Verkehrsbetriebe vor.
Am immer wieder kritisierten, weil überfüllten 13A ändert sich vorerst nichts. Hier habe man aber auch kein Kapazitätsproblem, sondern Schwierigkeiten mit der Fahrplaneinhaltung, betonte Reinagl. Das liege am immer wieder stockenden Verkehrsfluss entlang der Route. Man arbeite aber laufend, um die Sache besser in den Griff zu bekommen.
Länger warten am Wochenende
Etwas länger warten heißt es indes für all jene, die auch am Wochenende früh raus müssen. Denn hier wird der Fahrplan bei U-Bahnen, Straßenbahnen und Bussen ausgedünnt – und zwar auf so gut wie allen Linien. An Samstagen wird die U-Bahn bis 7.00 Uhr nur alle siebeneinhalb statt derzeit fünf Minuten kommen, bei Bus und Straßenbahn wird bis 7.00 Uhr ein 15- statt Zehn-Minuten-Takt eingeführt. An Sonn- und Feiertagen werden die ausgedehnteren Intervalle bis 9.00 Uhr durchgehalten. (APA)