Am Samstag geht die Wiener U2 in die Verlängerung: 4,2 Kilometer umfasst die Verlängerungsstrecke in Richtung Osten, die von der jetzigen Endstelle Aspernstraße über die Stationen Hausfeldstraße und Aspern Nord bis zur neuen Endstation Seestadt führt.
Zwischen Seestadt und Karlsplatz
Die Fahrzeit zwischen Seestadt und Karlsplatz wird rund 30 Minuten betragen. Den Startschuss für die Inbetriebnahme der neuen 360 Millionen Euro teuren Trasse geben um 10.30 Uhr Wiener-Linien-Geschäftsführer Günter Steinbauer, Finanzstadträtin Renate Brauner und der Donaustädter Bezirksvorsteher Norbert Scheed (beide SPÖ). Das Trio wird per Scheren-Schnitt die Gleise freigeben und mit dem ersten Zug in die Seestadt chauffiert. Unmittelbar danach beginnt der Regelbetrieb auf der neuen Trasse.
Die große Politprominenz lässt beim kameratauglichen Durchtrennen des roten Bandes diesmal allerdings aus. Sowohl Bürgermeister Michael Häupl als auch Verkehrsministerin Doris Bures (beide SPÖ) – beide waren als Gäste angekündigt – mussten ihre Teilnahme aus terminlichen Gründen absagen. Wer sich den offiziellen Startschuss nicht entgehen lassen will, den bringt ein Shuttlebus vom Kagraner Platz aus zur Hausfeldstraße.
Programm zur Eröffnung am 5. Oktober
Ab etwa 10.30 Uhr kann man dann mit der Bim-Linie 26 anreisen. Sie wurde ebenfalls verlängert und fährt ab Samstag erstmals zur neuen Endstelle Hausfeldstraße. Zehn zusätzliche Stationen der Wiener Linien wurden auf 4,7 Kilometern um 68 Millionen Euro errichtet.
Im Anschluss daran nimmt der neue Abschnitt seinen regulären Betrieb auf. Den ganzen Tag über gibt es für neugierige Fahrgäste Unterhaltungsprogramm mit Auftritten vom Nockalm Quintett bis zu DJ Ötzi.
Nicht nur bei der Hausfeldstraße, auch an den beiden anderen neuen U2-Stationen gibt es Programm. Aspern Nord wird gewissermaßen zum Kinderspielplatz. Eine Hüpfburg, “Kids Aerobic” und ein Musical mit dem klingenden Namen “Urban, der hilfreiche Maulwurf” sorgen für Zeitvertreib. Die Bühne bei der Seestadt soll indes dem erwachsenen Ohr Freude bereiten. Schlager und volkstümliche Musik von Petra Frey und dem Nockalm Quintett sowie DJ Ötzi als abendlicher Headliner werden ihren Beitrag leisten. Nostalgiker können zudem zwischen 8.00 und 16.00 Uhr in Oldtimer-Bims ihre Runden zwischen Kagran und Hausfeldstraße drehen.
Vier neue Stationen auf der Strecke
Genaugenommen umfasst die neue U2-Strecke nicht drei, sondern vier Haltestellen. Allerdings wurde die Station “An den Alten Schanzen” – sie liegt zwischen Aspernstraße und Hausfeldstraße – lediglich als Rohbau fertiggestellt. Erst wenn das Areal dichter besiedelt ist, soll sie fertiggestellt und in Betrieb genommen werden.
Mit der U2-Verlängerung wird Wiens größtes Stadtentwicklungsgebiet an das U-Bahn-Netz angeschlossen. Das Fahrgastaufkommen wird sich dort vorerst aber in Grenzen halten. Denn die ersten Bewohner ziehen erst Ende 2014 in die Seestadt. Bis 2028 soll der Retorten-Stadtteil dann 20.000 Anrainer und ebenso viele Arbeitsplätze zählen.
Verlängerung der Linie U2
Die lila U-Bahn-Line wächst jedenfalls sukzessive. Im Vorfeld der Fußball-EM wurde sie zuerst vom Schottenring bis zum Ernst-Happel-Stadion verlängert. Schon zweieinhalb Jahre später fuhr sie bereits über die Donau und damit in wichtige Siedlungsgebiete der Donaustadt – eben bis zur Aspernstraße.
Geplant ist auch eine Verlängerung Richtung Süden, etwa über das Arsenal bis zur Gudrunstraße in die Nähe des neuen Hauptbahnhofs. Zuletzt war jedoch auch überlegt worden, die U2 auf den Wienerberg zu führen und die Variante Gudrunstraße einer U5 zu überlassen, falls diese jemals kommen sollte. (APA)