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Vorarlberg: Dreimal so viele Handysünder wie Alko-Lenker erwischt

©APA/Themenbild
In Vorarlberg wurden im Vorjahr mehr als 4.200 Lenker beim Telefonieren am Steuer erwischt und damit dreimal so viele wie Alkolenker, informiert der VCÖ.

Wer mit dem Handy am Ohr telefoniert, reagiert so schlecht wie ein Alko-Lenker mit 0,8 Promille. Der VCÖ spricht sich für die Aufnahme von Handy am Steuer ins Vormerksystem sowie verstärkte Kontrollen aus.

Über 30.000 Vergehen in sechs Jahren

Allein im Vorjahr wurden in Vorarlberg laut Innenministerium 4.259 Vergehen gegen das Handy-Verbot geahndet. Im Schnitt wurde im Vorjahr in Vorarlberg alle zwei Stunden ein Handy-Sünder erwischt, verdeutlicht der VCÖ. Seit dem Jahr 2010 wurden in Vorarlberg mehr als 30.000 Vergehen gegen das Handy-Verbot am Steuer geahndet. Für Österreich zeigte eine Untersuchung, dass nur einer von 3.000 Handy-Sündern erwischt wird.

Reaktionszeit verlängert

“Viele meinen, Handy-Telefonieren beim Autolenken wäre ein Kavaliersdelikt. Dem ist aber nicht so. Wer mit dem Handy am Ohr telefoniert reagiert so schlecht wie ein Alko-Lenker mit 0,8 Promille”, verdeutlicht VCÖ-Sprecher Christian Gratzer. Telefonieren am Steuer verlängert die Reaktionszeit durchschnittlich um 0,5 Sekunden, das Schreiben von SMS oder Bedienen von Navigationsgeräten um etwa zwei Sekunden.  Dieser Blindflug führt zu einem massiv verlängerten Anhalteweg, was im Ortsgebiet für Fußgänger und hier insbesondere für Kinder und ältere Menschen fatal ist. Neben “Don’t drink and drive” ist auch die Devise “Don’t phone and drive” zu beherzigen, betont der VCÖ.

Die derzeitige Strafe von 50 Euro wird den fatalen Folgen nicht gerecht. “Gerade im Ortsgebiet, wo Kinder unterwegs sind, ist die volle Aufmerksamkeit und Konzentration auf den Straßenverkehr wichtig”, betont VCÖ-Sprecher Gratzer. Der VCÖ tritt für die Aufnahme von Handy am Steuer ins Vormerksystem ein, so wie das bereits in zwölf EU-Staaten der Fall ist.

1.496 Alkolenker erwischt

In Vorarlberg wurden von der Exekutive im Vorjahr rund dreimal so viele Handy-Sünder wie Alkolenker (1.496) erwischt. Hoch ist auch die Zahl der Gurtenmuffel: 8.165 Übertretungen gegen die Gurtenpflicht wurden geahndet. Österreichweit war rund jeder dritte tödlich verunglückte Pkw-Insasse nicht angegurtet.

Auch Schnellfahren ist in Vorarlberg  weit verbreitet. Allein im Vorjahr wurden 128.342 Übertretungen des Tempolimits geahndet. “Zu hohes Tempo sowie Ablenkung und Unachtsamkeit waren im Vorjahr die Hauptursachen der tödlichen Verkehrsunfälle und für fast 60 Prozent der Verkehrstoten in Österreich verantwortlich”, weist VCÖ-Sprecher Gratzer auf die fatalen Folgen hin.

 

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