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Vorarlberg: Inhaus holt Millionenauftrag aus Zürich

Inhaus hat einen Millionenauftrag aus der Schweiz an Land gezogen.
Inhaus hat einen Millionenauftrag aus der Schweiz an Land gezogen. ©VN
Für eine Wohnanlage in Zürich werden Bad- und Sanitäranlagen für rund 1,5 Millionen Franken geliefert. Im Vorjahr investierte Inhaus rund 1,4 Millionen Euro an seinen Standorten, der Umsatz blieb konstant. Heuer sollen bis zu zehn neue Mitarbeiter eingestellt werden.


Hohenems (Wirtschaftspresseagentur.com) – Der Heizungs- und Sanitärbedarfsgroßhändler Inhaus Handels GmbH hat in der Schweiz den größten Auftrag seit der Gründung des Unternehmens im Jahr 2001 an Land gezogen. Wie Geschäftsführer Robert Küng im Gespräch mit der Wirtschaftspresseagentur.com erklärte, liefere Inhaus Bad- und Sanitärausstattungen für eine Wohnanlage in Zürich mit mehr als 200 Einheiten. Das Auftragsvolumen belaufe sich auf rund 1,5 Millionen Schweizer Franken. Inhaus sei im Rahmen einer Ausschreibung als Sieger hervorgegangen, an der das Unternehmen über die Niederlassung in Zürich teilgenommen habe. Die Auslieferung der Produkte sei bereits am Laufen. “Wir sind in der Schweiz hinsichtlich Zuverlässigkeit, Liefertreue und Preis sehr wettbewerbsfähig”, so Küng.

Konstanter Umsatz – mehr Gewinn

Im Geschäftsjahr 2016 erzielte Inhaus einen konsolidierten Konzernumsatz von 64 Millionen Euro und bewegte sich damit mehr oder weniger exakt auf dem Niveau des vorangegangenen Jahres. “Wir hatten eine stabile Entwicklung und sind sehr zufrieden. Das gilt auch für die Ertragssituation, die wir etwas verbessern konnten”, sagte Küng. Detailzahlen wurden nicht genannt, nur so viel: Die Eigenkapitalquote liegt bei 54 Prozent. Im Jahr davor kam Inhaus auf ein Konzern-EGT von mehr als zwei Millionen Euro. Für die Entwicklung 2016 sei insbesondere der Vorarlberger Markt verantwortlich, der deutlich zugelegt habe. Leichte Rückgänge habe es im Vorjahr unterdessen in der Schweiz gegeben, dem wichtigsten Exportmarkt von Inhaus.

Öl- und Gaskessel verstärkt nachgefragt – Solar und Biomasse in der Krise

Untergliedert nach Branchen gebe es beim Bad- und Sanitärbedarf nach wie vor einen regelrechten Boom, so Küng. Auf der anderen Seite leide der Bereich Heizungsanlagen unter den niedrigen Energiepreisen für fossile Brennstoffe. “Bei den Heizungsanlagen sind deshalb im Neubau Öl- und Gaskessel verstärkt nachgefragt, die Wärmepumpe ist auf stabilem Niveau.” Im Sanierungsbereich gelte das ebenso. Hier komme es aber öfter vor, dass Eigentümer eine Neuanschaffung eher hinausschieben und alte Anlagen länger in Betrieb halten würden. Im Solar- und Biomassebereich gebe es unterdessen europaweit eine Krise. Dementsprechend sei auch die Nachfrage in Vorarlberg rückläufig. Für Inhaus bedeute diese Situation im Bereich Heizungsanlagen weniger Umsatz und auch weniger Gewinnspanne, da Öl- und Gaskessel im Vergleich günstiger seien als etwa Biomasse-Heizanlagen.

1,4 Millionen Euro an Investitionen

Inhaus ist als Großhändler für Installateure tätig und verkauft nicht an Privatkunden. Die gehandelten Produkte kommen im Bad- und Sanitärbereich vornehmlich aus Deutschland, Italien und teilweise Spanien. Die Heizungsanlagen stammen vor allem aus Deutschland. Um den Installateuren eine Möglichkeit zu geben, dass ihre Kunden diverse Produkte noch vor der Installation besichtigen und auswählen können, betreibt Inhaus seit Jahren Bäderparks in Hohenems und Zürich. Im Ländle investierte das Unternehmen dort im Vorjahr rund 250.000 Euro in die Neugestaltung. Zudem wurde der hiesige Bäderpark vom Kooperationspartner Fliesenpool um eine Fliesenausstellung erweitert. Insgesamt investierte Inhaus im Vorjahr rund 1,4 Millionen Euro unter anderem in die Ausgestaltung eines neuen Standortes in Au (CH), in Logistik und den Fuhrpark sowie in EDV und Prozessinformatik. Auch für heuer seien Investitionen in diesem Umfang geplant.

Mitarbeiterstand wird erhöhte – Facharbeitermangel auch für Inhaus ein Problem

Aktuell beschäftigt Inhaus an allen Standorten in Vorarlberg (Bregenz, Hard, Dornbirn, Hohenems, Rankweil) und der Schweiz (Au, St. Gallen, Zürich) insgesamt 214 Mitarbeiter und zehn Lehrlinge. Auf Vorarlberg entfällt mit rund 190 Mitarbeitern der Löwenanteil. Der Beschäftigtenstand soll 2017 um bis zu zehn Mitarbeiter erhöht werden. “Wir haben in den vergangenen Jahren mehrere Millionen Euro in unsere Standorte und die notwendigen Lager- und Logistiksysteme investiert und das Sortiment erweitert. Jetzt benötigen wir mehr Personal, um das Wachstumspotential auch ausschöpfen zu können.” Leicht werde dies allerdings nicht werden, ist Küng überzeugt. Wie viele Unternehmen hierzulande müsse Inhaus um Fachkräfte kämpfen, sofern man sie überhaupt finde. “Dazu kommt, dass Jugendliche teilweise gravierende Mängel beim Lesen, Schreiben und Rechnen haben.” Deshalb engagiere sich Inhaus auch im Rahmen einer Zusammenarbeit mit den ansässigen Berufsschulen.

Für das laufende Geschäftsjahr 2017 erwartet Robert Küng ein Umsatzplus im mittleren einstelligen Prozentbereich. Im ersten Quartal habe man im Vergleich zum Vorjahresquartal sogar eine größere Steigerung erzielt. Allerdings lasse dies nicht automatisch eine Prognose für das Gesamtjahr zu.

Zwei Eigentümer

Inhaus gehört zu jeweils 50 Prozent der Huwa Finanz- und Beteiligungs AG (Schweizer Familie Huber mit weiteren Firmenbeteiligungen wie SFS oder Locher) und der Josef Pircher Beteiligungs GmbH aus Bregenz. Der vormals dritte Miteigentümer Gebrüder Ulmer aus Dornbirn zog sich Mitte 2016 zurück. (WPA/gübi)

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