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Wachtelkönig als Sensation am „Drossel“-Biotop

Das Auftauchen des Wachtelkönigs sorgte für eine Sensation am „Drossel“-Biotop.
Das Auftauchen des Wachtelkönigs sorgte für eine Sensation am „Drossel“-Biotop. ©edithhaemmerle
Zum ersten Mal zeigt sich der seltene Rallenvogel im Gebiet des oberen Schweizer Ried.
Wachtelkönig als Sensation am Drossel-Biotop

Lustenau (EH) Nach 35-jähriger Vogelbeobachtung des ornithologischen Vereins „Drossel“ ließ sich erstmals ein Wachtelkönig blicken. Erika Ritter macht ihren morgendlichen Rundgang durch das Schilf. Sie ist mit dem Beringen der Vögel beschäftigt. Diese Arbeit wiederholt sie jeden Tag, bis die Beringerzeit Mitte Oktober vorüber ist. Damit für die begeisterte Hobby-Ornithologin keine Routine in den Alltag kommt, sorgte am Vormittag des 21. September ein Wachtelkönig für eine Sensation, als sich der noch nie dagewesene gefiederte Gast blicken ließ. Zum ersten Mal hält Ritter einen Wachtelkönig in ihren Händen. Das lässt das Herz der Vogelkundlerin höher schlagen. Sie blättert in ihrer „Fiebel“, die Aufschluss über Lebensraum und Merkmale gibt. Der Wachtelkönig, der zur Art der Rallen zählt, gilt als stark gefährdet und ist im Rückgang begriffen. Er bevorzugt feuchte Wiesen in Flussniederungen, aber auch Bergwiesen oder Brachflächen. Er balzt oft nachts, vereinzelt auch tagsüber. Der Ruf dringt unsichtbar aus dichtem Gras. Was den Vogel kennzeichnet, konnte Ritter nun auf kurze Distanz selbst begutachten. Das dunkelgefleckte Federkleid an der Oberseite und der kurze, derbe Schnabel sind besondere Merkmale, ebenso die hängenden Beine bei der Landung.

Schutz für Wachtelkönig

„Zum Schutz der Wachtelkönige ist starke Verantwortlichkeit gegeben, denn diese Art ist europaweit gefährdet“, weiß Obmann Anselm Scheffknecht, der über das Auftauchen dieses seltenen Rallenvogels gleichermaßen angetan war. „Durch den Arbeitseinsatz und regelmäßige Pflege seitens des Vereins wird ein idealer Lebensraum für Amphibien und Vogelwelt geschaffen“, sieht Scheffknecht dieses Gebiet nahe des Alten Rhein als Naturjuwel. Auch im Winter sei entsprechend Nahrung für die Tiere vorhanden. Erika Ritter leiste für den ornithologischen Verein wertvolle Dienste in der täglichen Beobachtung und Bestandsaufnahme der Vogelarten, die direkt an die Vogelwarte Radolfszell zu Forschungszwecken weitergeleitet werden. Seit der Vereinsgründung vor 35 Jahren konnten über 144 verschiedene Vogelarten registriert werden. Einzigartig war heuer auch das Auftauchen eines Sprossers, ein der Nachtigall ähnlicher Vogel. Ebenso Kernbeißer, Wendehals und Blaukelchen, die als seltene Besucher immer eine Rarität bedeuten“, berichtet Scheffknecht über die Vielfalt der Vogelwelt am Biotop.

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