Schlechtwetter hatte auch zur Verkürzung der Fahrt von Villa Carlos Paz nach Termas de Rio Hondo geführt. Die Motorräder hatten zu Wochenbeginn schließlich aber noch immer 354 Sonderprüfungskilometer zu absolvieren. Walkner schaffte das in 3:48:24 Stunden und lag damit exakt zwei Minuten hinter seinem siegreichen KTM-Kollegen Toby Price. Der Australier war 2015 bei seinem Dakar-Debüt Dritter geworden. Walkner hatte ihn bei der Team-Präsentation als aussichtsreichsten KTM-Piloten eingeschätzt.
Der 29-jährige Salzburger hatte sich am Sonntag auf der Verbindungsetappe von Rosario nach Villa Carlos Paz bei einem Sturz Blessuren an Ellenbogen, Oberschenkel und Hüfte zugezogen, nachdem er von einem entgegengekommenen Lkw angespritzt und ihm dadurch kurzzeitig die Sicht genommen worden war. Auf die dritte Etappe über 314 km nach San Salvador de Jujuy geht Walkner als drittbester KTM-Fahrer in der Gesamtwertung, 1:59 Minuten hinter dem führenden Price.
Bei den Autos glänzte Rallye-Rekordweltmeister Sebastien Loeb bei seinem Dakar-Debüt gleich bei seiner Antrittsetappe. Der Franzose pilotierte seinen Peugeot mit Beifahrer Daniel Elena über die für in dieser Kategorie 387 km lange Strecke in 3:45:46 Stunden. Damit wies er auf seinen Markenkollegen und Landsmann Stephane Peterhansel, elffacher Dakar-Gewinner, einen Vorsprung von 2:23 Minuten auf. Exakt gleich sieht es in der Gesamtwertung aus.
Loeb war während der Etappe im Morast steckengeblieben und hatte dabei rund zwei Minuten verloren. Daher war der 41-Jährige von seinem Tagessieg überrascht. “Ich hatte dann auch Bremsprobleme, habe den Rückstand noch aufgeholt, aber es war wirklich am Limit”, sagte Loeb. “Sonst hatte ich aber keine Probleme. Ich habe versucht, einen guten Rhythmus zu finden.”
Für Walkner war das zweite Teilstück keine typische Dakar-Etappe. “Vom Charakter war es eher wie eine WRC-Piste (Anm. World Rally Championship)”, hatte er indirekt auch eine Erklärung für die starke Leistung Sebastien Loebs. “Ziemlich eben, viel Schotter und schnell zum Fahren – geile Slides und eine relativ hohe Durchschnittsgeschwindigkeit waren das Ergebnis. Alles in allem ein cooler Tag.”
Seine seit der Vorjahres-Dakar deutlich verbesserten Navigationsfähigkeiten kamen daher noch nicht zur Geltung. “Da alle Straßen gesperrt waren, hat sich heute keiner verfahren”, meldete der Cross-Country-Weltmeister aus dem Biwak. “Bei Kilometer 320 habe ich dann etwas Tempo rausgenommen, um morgen nicht von ganz vorne starten zu müssen. In der ersten Woche lautet die Devise dran bleiben, in der zweiten Woche kann ich dann hoffentlich angreifen.”