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Was machen eigentlich die WasteWatcher?

Vier Jahre WasteWatcher, vier Jahre Strafen für Müllvergehen
Vier Jahre WasteWatcher, vier Jahre Strafen für Müllvergehen ©Christian Fürthner / PID
Zum 4. Geburtstag der Wiener Waste Watcher legte Umwelt-Stadträtin Ulli Sima eine Erfolgsbilanz vor. Doch was diese uniformierte Truppe eigentlich genau macht, wissen viele Wiener noch immer nicht.
Auszeichnung für WasteWatcher
"Die Straße ist kein Mistkübel!"

Seit Februar 2008 kontrollieren die WasteWatcher als Organe der öffentlichen Aufsicht die Spielregeln in Sachen Müll und strafen bei Vergehen. Ein Organmandat kostet 36 Euro, bei Anzeigen kann es sehr viel teurer werden. “Die Gelder sind zweckgebunden und werden natürlich für Sauberkeitsmaßnahmen in der Stadt verwendet”, so Sima. Seit Februar 2008 führten die WasteWatcher über 19.000 Amtshandlungen durch.

Aktuell gibt es 50 hauptberufliche WasteWatcher und 370 ausgebildete Mitarbeiter bei der MA 48 und MA 42, die die Kontrollfunktion im Rahmen ihrer Tätigkeiten im Außendienst mitmachen. Die WasteWatcher sind sowohl in Uniform, mit Gilets als auch in zivil unterwegs. Die Bilanz der WasteWatcher 2011 ist durchaus beeindruckend und zeigt die Effizienz dieser Straftruppe: Im Vergleich zum Vorjahr gab es 2011 um 49 Prozent mehr Amtshandlungen und um 18 Prozent mehr Infogespräche. Die Anzeigen nahmen sogar um 138 Prozent zu, die Organstrafen immerhin um 76 Prozent, bei den Ermahnungen kam es wiederum zu einer Abnahme um 12 Prozent. Allein im Jahr 2011 gab es knapp 3600 Organstrafen und über 1900 Anzeigen gegen Müllsünder.

Beispiele aus dem Leben der WasteWatcher

  • Im Juli 2011 räumte eine Hundebesitzerin die Hinterlassenschaften ihres Hundes in einer Grünfläche am Handelskai nicht weg. Die Beamten stellten sich vor, erklärten ihr die Rechtslage und übergaben ihr sogar ein “Doggy-Bag” mit Hundekotsackerl. Diese gab sie den Organen aber zurück und meinte, sie zahle Hundesteuer und hebe daher aus Prinzip nicht auf. Sie erhielt ein Organmandat zu 36 Euro, welches sie nicht einzahlte. Die darauf folgende Anzeige kostete sie 320 Euro.
  • Am Spielplatzgelände des Dadlerparks im 15. Bezirk verzehrte eine Dame im Sommer 2011 Sonnenblumenkerne und warf die Schalen auf den Boden. Als die Beamten sie deshalb ansprachen, wurden sie beschimpft und die Dame warf auch noch die restlichen Kerne auf den Boden. Sie erhielt ein Organmandat, welches sie nicht bezahlte. Eine rechtskräftige Anzeige in der Höhe von 320 Euro war die Folge.
  • Im August 2011 wird bei einer Altstoffsammelinsel ein großer Müllsack illegal abgelagert: Durch den Inhalt konnte der Verursacher ausgeforscht und mit 220 Euro bestraft werden.
  • Im September 2011 hat ein Taxifahrer die Wagenscheibe seines eigenen Autos eingeschlagen und die Scherben auf die Fahrbahn gekehrt. Ein Zeuge konnte die Kennzeichennummer des Fahrzeuges bekanntgeben und die Tat bestätigen. Die Scherben wurden von der MA 48 entfernt und der Taxifahrer erhielt eine Anzeige von über 200 Euro.
  • Im Juni 2011 warf ein Mann am Spielplatz im Waldmüllerpark einen Zigarettenstummel in hohem Bogen auf den Boden. Die Überwachungsorgane schritten ein und erklärten dem Mann das Delikt nach dem Wiener Reinhaltegesetz. Der Mann war sehr ungehalten und uneinsichtig. Er schickte eines seiner beiden Kinder, um den Zigarettenrest aufzuheben. Ein Organmandat wurde ausgestellt, welches aber nicht bezahlt wurde. Anzeige mit 200 Euro rechtskräftig abgeschlossen.
  • Am Simmeringer Platz im 11. Bezirk warf ein Mann einen Trinkbecher in die Wiese. Ein WasteWatcher forderte ihn auf, den Becher aufzuheben. Für das Verunreinigen gab es ein Organmandat zu 36 Euro, das er aber nicht bezahlte. Durch die darauf folgende Anzeige kostete ihm der weggeworfene Becher schlussendlich 200,-
  • Im Herbst sah ein Mitarbeiter der MA 48, wie eine Dame in der Eichenstraße eine brennende Zigarette weit aus dem Fahrerfenster in den Gegenverkehr warf. Durch das Kennzeichen konnte die Lenkerin ermittelt und nach dem Wiener Reinhaltegesetz angezeigt werden. 200 Euro Strafe durch die WasteWatcher.
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