Das ergaben ein Abgleich des Zahnstatus des Toten mit vorhandenen Daten sowie Schmuck und Schuhe, welche die Leiche an sich hatte. Letztere hatten bereits am vergangenen Donnerstag den Verdacht in die Richtung gelenkt, dass es sich um den international gesuchten Jürgen Hermann aus Liechtenstein handelt. Er soll in Balzers den Bankchef Jürgen Frick erschossen haben.
Leiche aus dem Bodensee geborgen
Die Leiche von Jürgen Hermann wurde am vergangenen Donnerstag von einem Fischer vor der Rheinmündung entdeckt. Da sich das Feuerwehrboot “Föhn” wegen der Bergung eines in der Schweiz ausgerissenen Pontons ohnehin in dem Gebiet befand, nahm die Besatzung den Toten auf.
Anschließend wurde die Leiche an die deutsche Polizei in Lindau überstellt, da sich die Fundstelle auf deutschem Gebiet befand. Am heutigen Montag wurde am rechtsmedizinischen Institut der Ludwig Maximilians-Universität in München schließlich die Obduktion durchgeführt, welche die Identität des Toten bestätigte.
Schussverletzung als Todesursache
Die Obduktion der Leiche, die sich bereits seit Monaten im Wasser befunden haben dürfte, ergab nach Angaben des Polizeipräsidium Schwaben Süd/West in Kempten eine Schussverletzung am Kopf. Ertrinken sei als Todesursache ausgeschlossen. Somit deutet alles auf einen Suizid hin.
Momentan seien seitens der Bayerischen Polizei jedoch noch keine gesicherten Aussagen zum genauen Todeszeitpunkt sowie zum Tatort möglich. Bezüglich der Klärung der noch offenen Fragen stehe die sachbearbeitende Kriminalpolizei Lindau in engem Kontakt mit der Liechtensteiner Polizei.
Tatwaffe nicht gefunden
Diese gab in einer Pressekonferenz am Montagabend weitere Details bekannt. So sehe man sich in der bisherigen Ermittlungsarbeit bestätigt, warte aber noch den Endbericht der Obduktion ab. In den nächsten Tagen soll die Identifikation mittels Zahnstatus noch durch einen DNA-Vergleich abgesichert werden. Das Mobiltelefon von Hermann sowie seine Waffe seien nicht gefunden worden.
Der Bankermord in Balzers
Der Mord an Jürgen Frick gehört zu den aufsehenerregendsten Kriminalfällen in Liechtenstein: Der Ex-Fondsmanager Jürgen Hermann soll am 7. April in der Tiefgarage der Bank Frick in Balzers auf den Bankenchef Jürgen Frick drei Schüsse abgefeuert und ihn so getötet haben. Hermann machte die Bank Frick für den Ruin seiner Investmentfirma mitverantwortlich. Die Spur des mutmaßlichen Täters verlor sich am Ufer des kanalisierten Rhein im Gebiet von Ruggell.
Man fand unter anderem einen Pass mit handschriftlichen Notizen, die als Abschiedsbrief und Geständnis gewertet wurden. Zudem wurde Hermanns Jacke entdeckt, an der Schmauchspuren gefunden wurden, was als weiteres Indiz für einen Selbstmord diente. Die Polizei ging seither davon aus, dass Hermann in den Rhein sprang und Suizid beging. Ein Verdacht, der sich nun bestätigt hat. (red)