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Weiterhin keine Einigung bei ÖBB-Vorteilscard für Zivildiener

Unklar ist, wie es mit der Zivildiener-Vorteilscard bei den ÖBB weitergeht
Unklar ist, wie es mit der Zivildiener-Vorteilscard bei den ÖBB weitergeht ©APA (Sujet)
Nach wie vor gibt es keine Einigung zwischen Innenministerium und ÖBB beim Konflikt um die künftigen Konditionen für die ÖBB-Vorteilscard Zivildiener. Allerdings geben sich beide Parteien weiterhin "gesprächsbereit".
Aus für Zivi-Vorteilscard
Forderung: Beibehaltung

Der Ball liege jedoch beim jeweiligen Verhandlungspartner, hieß es am Freitag von beiden Seiten.

Vertrag noch bis Jahresende

Kommt es zu keiner Einigung, können Zivildiener ab 1. Jänner 2015 nicht mehr kostenlos die Züge der ÖBB benützen, denn mit Jahresende läuft der aktuelle Vertrag aus. Dieser hatte die Gratis-Fahrten der Zivildiener mit einer Pauschalzahlung von jährlich rund 140.000 Euro durch das Innenministerium an die ÖBB abgegolten.

Die Bahn legte dem Innenministerium ein neues Angebot vor, das eine Versiebenfachung der bisherigen Kosten bedeutete – auf rund eine Million Euro. Dieses wurde vom Innenministerium ausgeschlagen. Konkret hätte nach dem neuen Angebot die Österreichcard Zivildiener pro Monat und Kopf rund 13 Euro gekostet. Zum Vergleich: Eine normale Österreichcard für Unter-26-Jährige kostet 1.024 Euro pro Jahr. Das Angebot der Bundesbahnen sieht einen Rabatt von 85 Prozent vor.

ÖBB-Angebot für die Zivildiener

Ein weiteres Angebot der ÖBB wäre die Vorteilscard Classic, mit der Besitzer rund die Hälfte der Fahrkosten sparen, um zwölf statt 19 Euro jährlich gewesen. Dieser Vorschlag käme dem Ministerium sogar billiger als die bisherige Pauschalzahlung, würde aber das Ende der kostenlosen Fahrten bedeuten und wurde daher abgelehnt.

“Das Innenministerium hat den ÖBB einen konkreten Vorschlag für die Fortführung der seit acht Jahren bestehenden Kooperation mit der Gesprächsbereitschaft über eine moderate Preisanpassung gemacht”, sagte Ministeriumssprecher Karl-Heinz Grundböck der APA. Darauf habe man bisher keine Antwort erhalten. “Wir wollen den Zivildienern weiterhin günstiges Bahnfahren ermöglichen, wir sind für weitere Gespräche natürlich da. Der Ball liegt aber ganz klar beim Innenministerium”, meinte wiederum ÖBB-Sprecher Michael Braun.

Gratis-Zugfahren für Zivis gefordert

“Zivildiener müssen auch weiterhin gratis Zug fahren können”, forderte die Junge ÖVP in einer Aussendung. “ÖBB und Innenministerium richten sich mehr über die Medien aus als sie miteinander reden”, kritisierte Grünen-Mandatar Julian Schmid im Gespräch mit der APA “das kleinliche Hick-Hack in ganz altem Stil”. Jedenfalls dürfe dieser Streit “nicht auf den Rücken der Zivildiener ausgetragen werden”.

ÖBB-Vorteilscard Zivildiener in Zahlen

Bei der Einführung der Österreichcard Zivildiener 2007 gab es rund 12.000 Zivildiener, im Vorjahr waren es 14.200. Von diesen bezogen aber lediglich 8.000 die ÖBB-Karte. Nicht betroffen von den Verhandlungen sind Dienstfahrten von Zivildienern, hier gibt es ohnedies einen gesetzlichen Anspruch auf Ersatz der Fahrtkosten.

Auch der Vertrag mit dem Verteidigungsministerium für die Österreichcard Bundesheer läuft mit Jahresende aus. Hier sei man jedoch auf einem guten Weg, betonten sowohl ÖBB als auch Bundesheer. Die Bahn rechnet mit einem Vertragsabschluss zur Fortführung der Karte in den nächsten Tagen.

(apa/red)

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