Denn auch am Welt-Hepatitis-Tag antworten auf die Frage „Und was verbinden Sie mit einem ‚C’?“ nur die wenigsten mit „Hepatitis C“. Schätzungen zufolge leiden rund 40.000 Österreicher unter einer chronischen Hepatitis C – eine Entzündung der Leber, die durch eine über das Blut übertragene Infektion mit dem Hepatitis C-Virus (HCV) ausgelöst wird. „Nur rund ein Viertel der Hepatitis C-Erkrankten reagiert zum Zeitpunkt der Infektion bzw. in den ersten Monaten danach mit Symptomen. In der Regel treten diese erst bis zu sechs Wochen danach auf. Übrigens: Die Beschwerden sind jener einer Grippe sehr ähnlich“, weist Maria Fellner, Leiterin der SHG für Leberkranke und Lebertransplantierte Salzburg, auf eines der größten Probleme im Zusammenhang mit Hepatitis C hin.
Keine Impfung gegen Hepatitis C
Ein weiteres besteht darin, dass es im Unterschied zu Hepatitis A und B nach wie vor keine Impfung gegen diese Lebererkrankung gibt. Dies könne fatale Folgen haben, betont Manfred Fischer, Leiter der SHG für Leberkranke und Lebertransplantierte Innviertel: „Bei 25 Prozent der Hepatitis C-Erkrankten kommt es im Krankheitsverlauf zur Leberzirrhose, das heißt, die Leberzellen werden zerstört und die Leber verhärtet sich. In vier bis sechs Prozent der Fälle mit Leberzirrhose entsteht pro Jahr ein Leberkarzinom.“ Neueste Kombinationstherapien bieten für Hepatitis C verbesserte Heilungschancen, bei verkürzter Behandlungsdauer und mit deutlich weniger Nebenwirkungen.
Hepatitis C aus der Tabuzone holen
Vor allem aber ist Hepatitis C eine Krankheit, die nach wie vor mit zahlreichen Tabus sowie Stigmata behaftet ist und über die die Menschen viel zu wenig wissen. „Das muss sich ändern“, waren sich die SHG-Vertreter einig und nahmen den Welt-Hepatitis-Tag, der jedes Jahr weltweit am 28. Juli begangen wird, zum Anlass, über die Erkrankung aufzuklären und mehr Bewusstsein für die Situation der Betroffenen zu schaffen. Mit 300 Luftballons in C-Form und der Frage, was die Passanten damit assoziieren, wurde dazu beigetragen, Hepatitis C aus der Tabuzone zu holen.