Die Weltbild Verlag GmbH mit Sitz in Salzburg erzielte im Geschäftsjahr 2011/12 mit 246 Mitarbeitern einen Umsatz von 78,1 Mio. Euro und ein Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) von 460.000 Euro. Derzeit würden Szenarien für eine Sanierung des deutschen Weltbild-Verlags entwickelt, so Hacker. Für Prognosen sei es aber derzeit noch viel zu früh. Weltbild gehört zwölf Bistümern, dem Verband der Diözesen Deutschlands und der Soldatenseelsorge Berlin. Allein am Stammsitz Augsburg sind die Jobs von 2.200 Mitarbeitern bedroht.
Schwere Vorwürfe
Mitarbeiter der deutschen Weltbild-Verlagsgruppe erheben schwere Vorwürfe gegen die katholische Kirche als Eigentümerin des insolventen Unternehmens. In einem offenen Brief der Beschäftigten heißt es, die Bischöfe hätten “Weltbild bewusst in die Insolvenz getrieben”. Der Brief wurde nach Angaben der Gewerkschaft ver.di bei einer Betriebsversammlung in Augsburg von 1.500 Mitarbeitern unterzeichnet.
Die Beschäftigten werfen der Kirche vor, dass sie entgegen früheren Beschlüssen und einer Zusage die Refinanzierung des Verlags und Versandhändlers hätten scheitern lassen. Weltbild gehört zwölf Bistümern, dem Verband der Diözesen Deutschlands und der Soldatenseelsorge Berlin.
Die Kirche habe einen “völlig widersprüchlichen und unklaren Kurs während der letzten Jahre” gefahren, hieß es in dem Brief. Hintergrund: Die Weltbild-Gesellschafter hatten seit langem geplant, sich von Weltbild zu trennen; unter anderem war eine Stiftungslösung im Gespräch. Nach Angaben der Verantwortlichen hatte sich zuletzt der Finanzierungsbedarf für die Sanierung von Weltbild etwa verdoppelt.
Daraufhin drehte die Kirche den Geldhahn zu. Die Unterzeichner des offenen Briefes erklärten, dass sie “nicht bereit sind, unser Unternehmen und unsere Arbeitsplätze sang- und klanglos auf dem Altar innerkirchlicher Machtkämpfe opfern zu lassen”. (APA)