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Wer singt für Österreich? - Die 16 Acts des ESC-Vorentscheids im Portrait

Auch die Band "Johann Sebastian Bach" möchte Österreich beim ESC 2015 vertreten.
Auch die Band "Johann Sebastian Bach" möchte Österreich beim ESC 2015 vertreten. ©ORF
Unter dem Motto "Wer singt für Österreich?" findet der Vorentscheid für den Eurovision Song Contest 2015 in Wien statt. 16 höchst unterschiedliche musikalische Acts gehen ins Rennen, aber bereits für zehn von ihnen endet der Traum von einer der größten europäischen Bühnen nach der ersten von vier Shows. Wir waren bei der Aufzeichnung dabei und haben die Musiker und Musikerinnen zum Interview getroffen.
16 Acts treten an
Neun Shows in der Stadthalle
Infos zu den Coaches
Diese Musiker treten an
Infos über Royal Kombo
Infos über Kommando Elefant
Infos über Celina Ann
Infos über The Su'sis
Infos über Lemo
Infos über Kathi Kallauch
Infos über Zoe
Infos über Folkshilfe
Infos über Tandem
Infos über Clara Blume
Infos über Johann Sebastian Bass
Infos über Dawa
Infos über Renato Unterberg
Infos über wo/Men
Infos über The Makemakes
Infos über Mizgebonez

Bevor am 23. Mai 2015 der Eurovision Song Contest veranstaltet wird, gibt es insgesamt vier Shows, in denen der österreichische Beitrag ausgewählt wird. Am Dienstag, den 2. Dezember 2014, ist die erste Show aufgezeichnet worden, die am 20. Februar ausgestrahlt wird. 16 Acts sind dabei aufgetreten und mussten sich vor einer Fach-Jury beweisen. Nur sechs von ihnen schaffen es in die nächste Show und bekommen Unterstützung von den Coaches Anna F., Nazar und The BossHoss.

“90 Prozent waren mega-langweilig”

Die Coaches hatten zwar kein Stimmrecht bei der Auswahl der Kandidaten, hatten sich am Dienstag aber trotzdem sehr schnell auf einen gemeinsamen Favoriten geeinigt: Lemo. Rapper Nazar verkündete nachdem er acht der 16 Acts gehört hatte, dass “90 Prozent” davon “mega-langweilig” waren. Das, was präsentiert wurde, passte seiner Meinung nach nicht zu dem, “was auf der ESC-Bühne funktionieren könnte”. The BossHoss warfen nach der ersten Hälfte der Aufzeichnung ein, dass sie sich mehr Vielfalt bei der Auswahl der Beiträge gewünscht hätten. Dabei war eigentlich genau diese Vielfalt Teil des Sendungskonzepts: Man wollte einen Überblick über die österreichische Musikszene geben.

Diese 16 Acts wollen für Österreich zum ESC

Folgende Bands und Solo-Künstler wollen Österreich 2015 beim Eurovision Song Contest vertreten:

Celina Ann

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Die gebürtige Wienerin (23) steht mit familiärer Unterstützung auf der Bühne: Ihre Mutter unterstützt sie als Background-Sängerin und ihr Freund begleitet sie am Klavier. Sollte sie es unter die sechs Acts schaffen, die in den weiteren “Wer singt für Österreich?”-Shows auftreten, würde sie sich wünschen, dass auch ihr Vater mit seinem Saxofon ein Teil ihrer Band wird. Dass sie am österreichischen Sing Contest-Vorentscheid teilnimmt hat sie, wie sie sagt, “noch nicht an die große Glocke gehängt”.

In der ersten Show wird sie mit „I Never Loved a Man“ einen Song ihres großen Vorbilds Aretha Franklin präsentieren.

Clara Blume

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Seit mehr als zehn Jahren tritt die 30-jährige Wienerin mit ihren eigenen Songs auf. Beim Vorentscheid für den ESC wird sie von einer vierköpfigen Band begleitet, in der auch ihr Bruder Georg mitspielt. Clara Blume gefällt es, wie heuer der österreichische ESC-Beitrag ausgewählt wird. “Dieses Jahr wird alles anders”, hatte man ihr versprochen und sie so nicht nur zur Teilnahme bewegen sondern ihr auch noch weitere Künstlervorschläge entlocken können. Sie hat die Macher der Sendung im Vorfeld auf Dawa, Lemo, Kathi Kallauch und Renato Unterberg aufmerksam gemacht.

„Love & Starve“ heißt das Lied, mit dem Clara Blume im Februar ins Rennen geht.

Dawa

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International sei es nicht so bekannt, dass die österreichische Musiklandschaft sehr breit aufgestellt sei – “auch abseits von Falco und der EAV.” “Es ist wichtig nach außen zu tragen, dass es gute Musik aus Österreich gibt”, findet Barbara, die gemeinsam mit John 2010 die Band gegründet hat. Später sind noch Laura (Cello) und Onuwama (Beats) hinzugekommen. Sollten sie gewinnen und Österreich beim ESC vertreten, so wollen sie auf jeden Fall mit einem englischen und nicht mit einem deutschen Song antreten.

Die Jury wollen die Musiker in der ersten Show mit „On the Run“ überzeugen.

Folkshilfe

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Das Song Contest-Motto “Building Bridges” beschreibe sehr passend die Zusammensetzung ihrer Band, findet Florian von Folkshilfe. Seit April 2013 musiziert Florian mit Mathias und Gabriel, die drei Burschen aus Oberösterreich haben einen sehr unterschiedlichen musikalischen Hintergrund und ergänzen sich zu etwas ganz Neuem. Dass es der österreichische Vertreter beim Song Contest 2015 nach dem Sieg von Conchita Wurst schwer haben wird, ist ihnen bewusst: “In solche Fußstapfen brauchen wir gar nicht versuchen reinzupassen”. Dass sie im Falle des Weiterkommens ab der vierten Show den ESC-Regeln entsprechend halbplayback spielen müssen, finden sie schade.

Die Band Folkshilfe tritt mit dem Song “Seit a poa Tog” an.

Johann Sebastian Bass

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Mit ihren weißen Perücken und der “noblen Blässe” stechen die Bandmitglieder von Johann Sebastian Bass zunächst optisch aus der Menge ihrer Mitbewerber hervor. Aber auch musikalisch können sie punkten und machen ganz deutlich, dass ihre Mischung aus Elektropop und barockem Prunk auf einem soliden Fundament steht. “Das Ziel ist zu gewinnen, man gibt sein Bestes”, gaben sie sich vor ihrem Auftritt beim Vorentscheid selbstbewusst, stellten aber auch direkt klar, dass sie sich für den Song Contest nicht “verkaufen” wollen.

Beim ESC-Vorentscheid performen sie ihren Song „Heart of Stone“.

Kathi Kallauch

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Kathi Kallauch (26) kämpft vor ihren Auftritten immer mit Aufregung. Das Gefühl danach sei jedoch “unbeschreiblich”, schwärmt die Wienerin mit deutschen Wurzeln. “Sobald ich anfange zu singen, ist die Aufregung weg und ich genieße es, auf der Bühne zu stehen.” Sie ist seit Jahren großer Song Contest-Fan und freut sich sehr über die ESC-Euphorie in Österreich: “Als Conchita Wurst gewonnen hat, habe ich geweint”, berichtet sie.

„Das Leben ist zu kurz“ heißt der Song, mit dem sie sich den Weg auf die Song Contest-Bühne ebnen will.

Kommando Elefant

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Für FM4-Hörer ist die Band Kommando Elefant keine unbekannte Größe. Den Eurovision Song Contest-Vorentscheid sehen sie als “gute Möglichkeit, die eigene Musik einem größeren Publikum zu präsentieren”, wie Leadsänger Alf im Interview erzählt. Wäre man jedoch nicht auf sie zugekommen, so wären sie “nie und nimmer auf die idee gekommen”, sich für den Vorentscheid zu bewerben, ergänzt Thorsten.
Kommando Elefant treten am 20. Februar mit „Mein Design fürs Leben“ auf.

Lemo

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Singer und Songwriter Lemo sieht dem Vorentscheid ganz gelassen entgegen: “Es ist eine super Plattform, man erreicht viele Leute, im Idealfall schafft man es unter die ersten sechs und ist in vier Fernsehshows im Hauptabendprogramm zu sehen.” Aber: “Wenn net, dann net”. Er habe nicht vor, seine Karriere auf dem Song Contest aufzubauen. Für ihn wäre der ESC jedoch ein echtes Heimspiel, wie er lachend bestätigt: “Ich brauche zu Fuß eine Viertelstunde zur Stadthalle.”

Die Jury will Lemo mit seinem Song „So leicht“ überzeugen.

The Makemakes

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In der Wiener Krieau sind The Makemakes bereits als Vorgruppe für Bon Jovi aufgetreten, bereits einen Monat nach der Bandgründung landeten sie mit „The Lovercall“ einen ersten Treffer in den heimischen Charts. Sehr hartnäckig hält sich das oft zitierte Gerücht, dass der Sänger Dominic Muhrer ein unehelicher Sohn des Schauspielers Christoph Waltz sei. Sehr kritisch sehen die Bandmitglieder, die mit Halbplayback übrigens überhaupt kein Problem haben (“Wir haben’s beim Kiddy Contest gelernt”),  die Auswahl der Coaches. Sie könnten sich mit keinem identifizieren, aber Dominic schlägt vor, dass er Anna F. “ein paar Gitarren-Akkorde” beibringen könnte.

The Makemakes spielen in der ersten Vorentscheid-Show ihren Song „Million Euro Smile“.

Mizgebonez

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Die Musik von Mizgebonez stellt eine wilde Mischung aus Hip-Hop und Pop, Dancehall und Dubstep, R’n’B und Urban Dance dar. Die Bandmitglieder Dreista, Weiza, Sir Mikey Gl8z, Shabrone und Cherrellone betonen, dass sie mit ihrer Musik eine Message vermitteln wollen: “Die Menschen sollten keine Angst davor haben, sie selbst zu sein und sich von Gedankenmustern befreien.” Sie versprechen einen Auftritt mit Überraschungseinlage. So viel sei verraten: Die Hüllen werden fallen.
“Murmeltier / Fitnesstraining“ heißt das Lied, mit dem sie in der ersten Show auftreten.

Renato Unterberg

Renato Schnöll, Sänger der Band, sieht die Situation der österreichischen Musikszene kritisch: “Wir sind Vollzeitmusiker, aber wir können von der Musik nicht leben. Wir leben mit der Musik. Das Musik-Business bricht zusammen, Idealismus gehört dazu.” Früher hätten sich die Musiker, die bereits drei Alben veröffentlicht haben, dagegen gesträubt, halbplayback aufzutreten. Mittlerweile sehen sie das anders: “Das ist Entertainment.”

Ihr Song Contest-Ticket wollen sie sich mit ihrem Song „Love“ erspielen.

Royal Kombo

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Wienerisch, Englisch und Jamaikanisch – mit ihren Texten hat die dreiköpfige Reggae-/Hip-Hop-Formation bereits internationalen Erfolg. “Sollten wir unter die ersten sechs kommen, rechnen wir uns große Chancen aus”, meinen die Musiker. Ihnen ist wichtig zu beweisen, dass es im Genre Reggae “mehr gibt als nur Bob Marley” und dass Reggae auch eine anheizende Party-Musik sein kann. Angst vor einer Blamage haben sie keine: “Wenn man schaut, was in den letzten Jahren alles beim ESC angetreten ist, muss man sich für keinen Musikstil schämen”, so Doerde, der in der Kombo als DJ, bzw. Beat Producer, tätig ist. Der Song „Ram pam pam“ soll ihnen im Vorentscheid zum Erfolg verhelfen.

The Su’sis

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Suzanne Wilman, Alexandra Grandl und Christiane Niederbacher haben zunächst abgesagt, als sie gefragt wurden, ob sie am österreichischen ESC-Vorentscheid teilnehmen möchten. “Wir haben erste einmal Nein gesagt, aber dann wurde uns das Konzept geschickt und wir haben es uns doch noch einmal anders überlegt”, berichtet Suzanne. Die Musik von “The Su’sis” entführt in das New York der 30er-Jahre – auch die Outfits der Sängerinnen sind entsprechend gewählt. Christiane hat übrigens schon eine Vorahnung, wer es auf jeden Fall unter die ersten sechs schaffen wird: In der Nacht vor ihrem Auftritt hat sie geträumt, dass Johann Sebastian Bass Österreich im kommenden Jahr beim Song Contest vertreten wird.

“This and That” heißt das Lied, mit dem The Su’sis die Jury für sich begeistern wollen.

Tandem

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Eine ganz eigene Musikrichtung beansprucht das Duo Tandem für sich: Kiki Buconjic und Georg Prenner machen „Dramapop“. “Dramapop” sei dunkel, glamourös und verschaffe Gänsehaut. Bei der Probe am Vortag standen die beiden zum ersten Mal gemeinsam auf der Bühne, zuvor waren sie immer nur gemeinsam im Studio, bzw. sind unplugged aufgetreten. Georg träumt übrigens davon, dass einer seiner Songs von Helene Fischer gecovert wird.
Tandem treten mit “Zeig ihn mir” beim Vorentscheid an.

wo/Men

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Die Band wo/Men hat nur aus einem einzigen Grund zusammengefunden: Sie wollen Österreich beim Eurovision Song Contest vertreten. “Wir treten immer wieder an”, versprechen die Vorarlberger – auch falls es 2015 nichts werden sollte. Insgeheim träumen sie ja auch von einem Song Contest auf der Seebühne, wie sie mit einem Zwinkern gestehen.

wo/Men treten in der ersten Show mit einem Coversong an: Sie interpretieren “Happy” von Pharrell Williams.

Zoe

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Von ihrem Vater, dem Papermoon-Gitarristen Christof Straub, hat Zoe Lauren Straub nicht nur ihr musikalisches Talent, sondern auch die Liebe zum Chanson geerbt. Als Sängerin und Songwriterin arbeitet sie stets eng mit ihrem Vater zusammen: “Ich bin mit Musik aufgewachsen, sie ist immer Teil meines Lebens gewesen. Ich habe immer gesungen, auch mit Papa zusammen. Es macht sehr viel Spaß mit ihm gemeinsam zu schreiben und an gemeinsamen Projekten zu arbeiten.”

Bei der Vorausscheidung setzt sie auf einen französischen Songtext, sie tritt mit „Adieu“ an. (SVA)

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