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Wetter-Bilanz: Das war der Sommer 2014

Wechselhaftes Wetter dominierte im Sommer 2014.
Wechselhaftes Wetter dominierte im Sommer 2014. ©dpa
Der meteorologische Sommer endet am 1. September, heuer hätte man das Sommerende doch bereits Wochen früher ausrufen können: Nach der Kaltfront am 11. August wollten die Temperaturen einfach nicht mehr in den sommerlichen Bereich klettern. In unserer Wetter-Bilanz lesen Sie alles über Hitze- und Regenrekorde.

Der meteorologische Sommer begann sehr frisch, in einigen Hochtälern wie in St. Michael im Lungau oder in Seefeld ging es sogar leicht frostig in die ersten beiden Junitage. Bald darauf war aber die Hitze das große Thema: „Pünktlich zu den Pfingsfeiertagen gerieten die Alpen in den Zustrom von Sahara-Luft. Da sich diesmal auch die Trübung durch Staub in Grenzen hielt, erreichten die Temperaturen neue Höchstmarken für Anfang Juni,“ sagt Meteorologe Michael Beisenherz von UBIMET. Am Pfingstmontag (9.6.) erreichte Innsbruck 35,7 Grad, zwei Tage darauf folgte der Osten mit demselben Wert in Neusiedl am See.

Wechselhaftes Wetter im Juni

Ab Mitte Juni ging es zunehmend wechselhaft, aber zunächst überdurchschnittlich warm weiter. Ein weiteres Mal, am 20. Juli, wurden exakt 35,7 Grad gemessen, diesmal im niederösterreichischen Mostviertel in Wieselburg und Waidhofen/Ybbs. Statt stabilem Badewetter musste man aber meist mit schwülem Treibhauswetter Vorlieb nehmen, das meist pünktlich zum Feierabend heftige Schauer und Gewitter mit sich brachte. War der Juni im Nordosten noch extrem trocken (nur 0,3 l/m² in Bruckneudorf) prasselten im nahe gelegenen Mörbisch im Juli fast 200 Liter herab.

„Für die Landwirtschaft war das natürlich genau die falsche Reihenfolge, nach dem wegen Trockenheit verzögerten Wachstum verregnete es die Reife- und Erntezeit“ so der Meteorologe von UBIMET. Auch Sommerurlauber wurden auf eine harte Probe gestellt: Stellenweise gab es im Juli nur vier gänzlich trockene Tage und auch im August konnte man diese vielerorts an einer Hand abzählen.

Keine extreme Hitze im Sommer 2014

Die eigentlichen Hundstage ab 23. Juli machten ihrem hitzigen Ruf heuer wenig Ehre. Im August betrug der Höchstwert ganze 32,4 Grad am 2.8. in Waidhofen/Ybbs, das dank Südföhnexposition immer wieder für hohe Temperaturen gut ist. Das muss aber als sehr bescheiden gelten, nicht nur verglichen mit dem absoluten Rekord von 40,5 Grad am 8. August des Vorjahres. Auch 2011 und 2012 hatte der letzte Sommermonat jeweils mehrmals über 35 Grad aufzuweisen, oft noch gegen Monatsende.

Vor allem im Westen wird der Sommer 2014 als trüb in Erinnerung bleiben. Zwar war der Juni hier sehr sonnig, im eigentlichen Hochsommer machte sich die Sonne aber ungewöhnlich rar. Mit 550 Sonnenstunden in den drei Sommermonaten ergibt sich in Innsbruck die geringste Summe seit 1999. Etwas besser besonnt war der Osten mit 620 Stunden in Wien. Der trübe Eindruck könnte bei vielen dadurch verstärkt worden sein, weil man das sonnige Vorjahr noch in Erinnerung hatte. So hatte der Juli 2013 beispielsweise in Wien die überhaupt größte Sonnenausbeute eines Monats seit Aufzeichnungsbeginn 1884 zu bieten.

Starkregen und Unwetter

Die Luftdruckgegensätze und damit die Strömung waren oft nur gering, daher waren Hagel oder Sturmböen seltener das Unwetter-Thema. Die sehr feuchte Luft und die nur langsame Zuggeschwindigkeiten der Schauer und Gewitter bedingten jedoch enorme örtliche Regensummen und somit Hochwasser oder Muren. Besonders betroffen waren der Salzburger Pinzgau sowie die Region Neusiedler See zum Monatswechsel Juli/August. In Podersdorf prasselten am 30. Juli innerhalb von nur sechs Stunden 158 Liter Regen/m² herab, in Mörbisch gleichzeitig 113.

Hitze- und Regenrekorde im Überblick

Die Extremwerte des Sommers 2014 im Überblick (vorläufige Werte vom 1. Juni bis zum 26. August):

Höchste Temperaturen (in Klammer Bundesland, Seehöhe, Tag des Auftretens)
35,7 Grad Innsbruck (T, 580 m, 9.6.), Neusiedl/See (B, 154 m, 11.6.), Waidhofen/Ybbs (NÖ, 360 m, 20.7.), Wieselburg (NÖ, 261 m, 20.7.)
35,6 Grad Schärding (OÖ, 314 m, 10.6.)
35,5 Grad Bludenz (V, 575 m, 19.7.)

Tiefste Temperaturen (in Klammer Bundesland, Seehöhe, Tag des Auftretens)
-1,2 Grad St. Michael / Lungau (S, 1050 m, 2.6.)
-0,9 Grad Seefeld (T, 1182 m, 1.6.), Obergurgl (T, 1938 m, 1.6.)
-0,7 Grad Flattnitz (K, 1442 m, 2.6.)

Nasseste Orte (in Klammer Bundesland, Seehöhe)
845 l/m² Rudolfshütte (S, 2304 m)
712 l/m² Warth (V, 1475 m)
698 l/m² Schröcken (V, 1260 m)

Trockenste Orte (in Klammer Bundesland, Seehöhe)
128 l/m² Haag (NÖ, 307 m)
137 l/m² Kirchberg / Pielach (NÖ, 368 m)
157 l/m² Linz (OÖ, 263 m)

Sonnigste Orte (in Klammer Bundesland, Seehöhe)
798 h Andau (B, 122 m)
794 h Mörbisch (B, 116 m)
781 h Bruckneudorf (B, 167 m)

Eine aktuelle Wetter-Prognose für Wien finden Sie hier.

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