Wie kam der Jugendstil nach Hohenems?
Die Frage, wie der Jugendstil nach Vorarlberg kam, beantwortete Thomas Kopf mit der interessanten Lebensgeschichte von Hanns Kornberger, der in Hohenems rund zehn Bauten in diesem Baustil realisiert hat. Kornberger mischte den Jugendstil mit der behäbigeren süddeutschen Variante des Jugendstils, dem Heimatstil, und gab auch noch Stilelemente anderer Epochen dazu. Die Stadtbilder von Dornbirn und Hohenems sind auch heute noch von Kornbergers Bauten geprägt. Der Architekt erhielt sofort nach seiner Niederlassung in Vorarlberg im Jahr 1900 Aufträge wohlhabender Bürger. In einem rund einstündigen Rundgang wurden nach den theoretischen Ausführungen die Emser Jugendstilgebäude besucht und die Besonderheiten herausgearbeitet. Beginnend bei der „Alten Post“ am Schlossplatz, dies war seinerzeit das nobelste Postamt in Vorarlberg, ging es weiter zur ehemaligen Turnhalle, dem heutigen Marcus-Sitticus-Saal, Kornbergers letztem Bau in Vorarlberg und anschließend zur Villa Peter in der Maximilianstraße. Weiter ging es zu Kornbergers größtem Bauauftrag in Vorarlberg, dem im Jahr 1986 vom Land Vorarlberg vorbildlich und originalgetreu renovierten Kaiserin-Elisabeth-Krankenhaus. Ein besonderes Highlight für die Teilnehmer war die im reinen Jugendstil mit maurischen Elementen erbaute „Spanische Villa“ Antonio Amann gegenüber dem Rathaus, denn hier durfte dank der Besitzerfamilie Wohlgenannt/Amann der erste Stock des Hauses, die fast originalgetreu erhaltene Jugendstilwohnung besichtigt werden und die Teilnehmer erfuhren von Frau Mercedes Sutterlüty auch viel Interessantes zur Hausgeschichte. Diese besondere Stadtführung fand großen Anklang und es wurde in gemütlicher Runde noch lange diskutiert.
