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Wieder US-Luftangriffe auf Jihadisten im Irak - Österreich für Waffenlieferungen

Stellungen von Terrormilizen werden angeflogen
Stellungen von Terrormilizen werden angeflogen
Die USA fliegen Luftangriffe gegen Stellungen der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) rund um Mossul im Nordirak. Mindestens 20 IS-Kämpfer seien dabei getötet worden, berichteten kurdische Peschmerga-Soldaten am Samstag. Die Luftangriffe hätten sich auf Ziele nahe dem Mossul-Staudamm nördlich der Stadt konzentriert.
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Der am Tigris gelegene Staudamm ist der größte des Landes und für die Trinkwasserversorgung und Stromerzeugung äußerst wichtig. IS-Kämpfer hatten den Staudamm Anfang August erobert.

Berichte über Massaker durch Jihadisten

Bereits in der Nacht zerstörte eine US-Kampfdrohne zwei Fahrzeuge der Extremisten-Gruppe. Der Einsatz habe sich in der Nähe einer Ortschaft im Norden des Landes ereignet, in der die radikalen IS-Kämpfer laut kurdischen Angaben etwa 80 Yeziden getötet haben. Laut Augenzeugen sollen die Männer erschossen und die Frauen und Kinder verschleppt worden sein.

Luftschläge sollen Vormarsch der Islamisten stoppen

US-Präsident Barack Obama hatte vor einer Woche Luftschläge autorisiert, um den Vormarsch der Islamisten zu stoppen und einen Völkermord an den Yeziden zu verhindern. Die sunnitischen Islamisten bezeichnen die Yeziden als Teufelsanbeter und bedrohen sie mit dem Tod. Die IS gilt als radikaler als das Terrornetzwerk Al-Kaida und hat in den eroberten Gebieten in Syrien und im Irak einen Gottesstaat ausgerufen. Immer wieder wird von Gräueltaten berichtet.

UN setzt Unterstützer auf schwarze Liste

Mit Druck auf die Hintermänner wollen nun die Vereinten Nationen den islamistischen Terrorismus im Irak sowie in Nahost insgesamt bekämpfen. Der UNO-Sicherheitsrat beschloss am Freitag einstimmig eine Resolution, die sechs Unterstützer auf eine Schwarze Liste mit Sanktionen setzt. Der Beschluss richtet sich vor allem gegen die Terrorgruppen Islamischer Staat (IS) im Irak und Al-Nusra-Front in Syrien.

Zudem werden alle 193 UNO-Staaten verpflichtet, Finanzierung und Rekrutierung für Terrorgruppen zu unterbinden. Die sechs Männer gelten als Hintermänner und Financiers der Terroristen. Zu den Strafen zählen Reiseverbote und auch das Einfrieren von Auslandskonten. Gegen Islamischer Staat und Al-Nusra-Front selbst gelten bereits ähnliche Sanktionen. Die Schwarze Liste kann verlängert werden, Beobachter rechnen mit weiteren Namen in Kürze.

Auch Österreich befürwortet Waffenlieferungen

Österreich befürwortet derweil Waffenlieferungen an die Kurden im Kampf gegen die IS. Die Situation im Irak sei so dramatisch und die Bedrohung für religiöse Minderheiten so stark, dass es notwendig sei neben der humanitären Hilfe auch militärisch zu agieren, so Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) am Samstag im Ö1-Morgenjournal. “Das sind einerseits Luftangriffe der Amerikaner, andererseits wahrscheinlich die Notwendigkeit Waffen zu liefern an Kurden und andere Gruppe, damit sie sich gegenüber den Terroristen selbst verteidigen können”, so Kurz weiter. Österreich werde sich aber stark im humanitären Bereich engagieren, so Kurz.

Steinmeier auf Kurzbesuch im Irak

Der deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier ist unterdessen zu einem Kurzbesuch im Irak eingetroffen.

Foto: EPA
Foto: EPA ©Foto: EPA

Dort sicherte er den Kurden im Norden des Landes Unterstützung im Kampf gegen die Terrormiliz IS zu. “Die täglichen Bilder aus dem Irak mit ermordeten, abgeschlachteten Menschen lösen in der ganzen Welt – auch in Deutschland – Erschütterung und Entsetzen aus”, sagte er Samstagfrüh in Bagdad. (APA/red)

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