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Wiener Homöopathiekongress: Leibarzt der Queen spricht von überzeugten Royals

Auch die Queen ist überzeugt von der homöopathischen Wirkung.
Auch die Queen ist überzeugt von der homöopathischen Wirkung. ©AFP (Sujet)
In Großbritannien hat die umstrittene Homöopathie royale Rückendeckung: Peter Fisher, einer von rund einem Dutzend Leibärzten der Queen erzählte am Mittwoch bei der Auftakt-Pressekonferenz zum ersten europäischen Homöopathiekongress in Wien, dass Thronfolger Prinz Charles damit den Einsatz von Antibiotika bei seinen Schafen und Rindern minimieren.

Schon Queen Victoria soll der alternativmedizinischen Behandlungsmethode nicht abgeneigt gewesen sein, hieß es. Auch heute sei das britische Königshaus von der Wirksamkeit überzeugt, und zwar nicht nur in der Human-, sondern auch der Veterinärmedizin. Der Thronfolger nutze Homöopathie in Kombination mit konventioneller Medizin.

Leibarzt der Queen bei europäischem Homöopathiekongress in Wien

Hintergrund sei nicht zuletzt, den Einsatz von Antibiotika zu minimieren, schilderte der Humanmediziner Fisher, Klinischer und Forschungs-Leiter des Royal London Hospital for Integrated Medicine und Leibarzt von Königin Elizabeth II. Gerade bei großen Nutztieren könne man schon bei ersten Anzeichen erfolgreich mit der rund 200 Jahre alten Methode eingreifen, zeige sich Thronfolger Charles überzeugt.

Dass gerade Nutztiere so positiv reagieren, widerlege viele Skeptiker, die Wirkungen vor allem Zuwendung und Placebo-Effekt zuschreiben, so Fisher überzeugt. Als Mitglied des WHO-Expertenpanels für traditionelle und komplementäre Medizin schilderte er den durchaus offenen Zugang der Weltgesundheitsorganisation zum Thema.

Grundsätzliche Kritik an Studien zur Nachweisbarkeit positiver Effekte äußerte der Schwedische Arzt und Forscher Robert Hahn, der eine Verzerrung wissenschaftlicher Beweise sieht.

Kritik und Skepsis als Schwerpunkte der Tagung

Kritik und Skepsis, aber auch standardisierte Ausbildung und Verfügbarkeit zählen zu den Schwerpunkten der Tagung. Internationale Experten widmen sich in Wien von Donnerstag bis Samstag in rund 190 Vorträgen dem Thema “Homöopathie – individualisierte Medizin für Patienten aller Altersgruppen”. Dabei sollen auch die aktuellsten wissenschaftlichen Erkenntnisse über die Wirksamkeit bei Mensch und Tier diskutiert werden, die von Skeptikern bis heute infrage gestellt werden. Eine zentrale Rolle spiele die Reduktion des Einsatzes von Antibiotika, Praxiserfahrungen auch aus Patientensicht und diversen Herausforderungen für die Zukunft. Einer aktuellen Untersuchung aus Frankreich deutet darauf hin, dass auch eine Reduktion des Einsatzes von Psychopharmaka zu beobachten ist.

Ins Leben gerufen wurde die Plattform vom Europäischen Komitee für Homöopathie (ECH), der internationalen Vereinigung für veterinärmedizinische Homöopathie (IAVH) und der Europäischen Föderation der homöopathischen Patienten Verbände (EFHPA).

(apa/Red)

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