Eine Häufung schwerer Delikte sorgte in den ersten Monaten des Jahres 2014 für Aufsehen. So wurde erst vergangene Woche ein 33-jähriger Straßenbahnfahrer bei einer Attacke an der Endstelle der Linie 46 am Joachimsthalerplatz in Ottakring von hinten mit einem spitzen Gegenstand niedergeschlagen und schwer am Kopf verletzt. Er musste notoperiert werden. Im Vorjahr wurden insgesamt 77 Mitarbeiter der Wiener Linien Opfer von Übergriffen. Laut den Verkehrsbetrieben reichte dabei die Bandbreite von Beschimpfungen über Bespucken bis hin zu körperlicher Gewalt.
Die Aktion von den Wiener Linien, Belegschaftsvertretung und Vize-Bürgermeisterin Renate Brauner (SPÖ) soll ein deutliches Zeichen gegen Gewalt an Mitarbeiterinnen des Verkehrsbetriebes setzen. Erst vergangene Woche wurde ein Sicherheitspaket präsentiert, zwei Millionen Euro wurden für zusätzliche Maßnahmen zur Verfügung gestellt.
“Die Angriffe auf unsere Kolleginnen und Kollegen müssen aufhören”, so Michael Bauer, Vorsitzender des Zentralbetriebsrates. “Die verstärkte Sicherheit am Fahrerplatz, der Ausbau der Videoüberwachung und der Einsatz modernster Fahrzeuge sind Maßnahmen, von denen wir uns mehr Sicherheit für unser Personal erwarten”, sagte Wiener-Linien-Geschäftsführer Günter Steinbauer.
Reaktionen der Fahrgäste
Auf der Facebook-Seite der Wiener Linien haben einige Fahrgäste ihre Meinung über die Aktion geäußert:
Für ein „Super Zeichen“ hält ein Fahrgast die Aktion glaubt aber, dass „Sticker, Fahnen und 3 Minuten still stehen“ nicht ausreichen werden, sondern dass Zivilcourage gefragt sei, um tatsächlich etwas zu ändern. „Die ganze Aktion ist für die Katz“, meint eine andere Facebook-Nutzerin. Viele kritisierten zudem, dass drei Minuten viel zu kurz seien. Ein User schlägt gar vor, dass die Wiener Linien ein „wirklich großes Zeichen“ setzen sollten und während des Donauinselfestes den Betrieb komplett einstellen sollten. „Das merkt sich dann ganz Wien und für immer!“
In einem sind sich alle Kommentieren einig: Es muss etwas getan werden, um die Attacken auf Mitarbeiter der Wiener Linien zu verhindern. Die Lösungsvorschläge dafür reichen von doppelter Besetzung des Fahrpersonals in den Öffis bis hin zu verschlossenen Kabinen der Busfahrer.
Die Aktion am 13. Juni war nicht die erste der Wiener Linien gegen Gewalt, bereits im April hatte es einen Streik gegeben. (APA/ Red.)