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Wiener Neustadt: Geheimprostituierte wegen Betrugs vor Gericht

Eine Frau betrog als Geheimprostituierte angeblich ihre Freier
Eine Frau betrog als Geheimprostituierte angeblich ihre Freier ©APA (Sujet)
Ein Strafprozess am Landesgericht Wiener Neustadt hat am Mittwoch Einblicke in die tragischen Lebensstationen einer dreifachen Mutter gewährt. Der 42-Jährigen, die sich als Geheimprostituierte verdingt hatte, wurde u. a. Betrug und Raub an Freiern vorgeworfen.

Die Lebensumstände und Ereignisse, welche die Frau dazu brachten, sich als Geheimprostituierte zu verdingen, wurden beim Prozess in Wiener Neustadt genauer betrachtet. “Auf dem schnellsten Weg Geld verdienen” könne sie mit Prostitution, diesen Rat einer Bekannten setzte die Beschuldigte bereits mit 25 Jahren in die Tat um.

Angeklagte erlitt einiges

Der süchtige Vater ihrer zwei Babys hatte sie mit Heroin in Kontakt gebracht. Sie verlor zuerst den Job, dann nahm man ihr die Kinder weg. Der gewalttätige Kindesvater bleib auch nicht lange.

Eine neue Liebe und ein drittes Kind brachten auch nicht das ersehnte Glück. Wieder setzte es Schläge und Misshandlungen. Die Frau griff zur Flasche.

Sex-Anzeigen als Geheimprostituierte

Nach einer Entziehungskur schien es aufwärtszugehen. An der Seite eines wesentlich älteren Polizei-Chefinspektors erfuhr die Frau zum ersten Mal so etwas wie Liebe. Bis angeblich gute Freunde die Mutter wieder auf die schiefe Bahn gleiten ließen.

“Attraktive Niederösterreicherin macht überall Besuche, auch für Senioren”. Mit diesem Text gab die angeklagte Geheimprostituierte eine Sex-Kontaktanzeige in einer Tageszeitung auf. Vor allem einem Mann, der sich daraufhin meldete, soll der “Spaß” beinahe seine gesamten Ersparnisse gekostet haben.

Freier wurden ausgenommen

Mehr als 50.000 Euro soll der Mittfünfziger an die Geheimprostituierten in nur einem Monat abgegeben haben, weil sie ihm vorgegaukelt haben soll, dass sie sich mit dem Geld von ihrem Zuhälter freikaufen bzw. damit ihre Schulden begleichen wolle. Und diesem Gönner soll sie auch noch ein bekanntes Ehepaar vorgestellt haben. Die sollen dem Mann auch noch einmal 78.000 Euro abgenommen haben und saßen deswegen auch auf der Anklagebank.

Einem anderen Mann, der sich während eines Kuraufenthaltes seiner Ehefrau “vergnügen” wollte, soll die Geheimprostituierte die Geldbörse mit mehr als 1.000 Euro entrissen haben, ohne dass der Mann auf seine Kosten gekommen wäre, so der Raubvorwurf des Staatsanwaltes. Zwei weitere Freier zahlten ebenfalls, ohne eine Gegenleistung erhalten zu haben.

Die Verhandlung gegen die teilweise geständige Frau in Wiener Neustadt wurde vertagt.

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