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Wiener Ordensspitäler kritisieren "eklatante Unterfinanzierung"

Wiener Ordensspitäler fordern Finanzierungssicherheit von der Stadt
Wiener Ordensspitäler fordern Finanzierungssicherheit von der Stadt ©DPA
Die Ordensspitäler in Wien fordern eine Weiterführung der Finanzierungsvereinbarung mit der Stadt, um die Leistungen der Spitäler auch in Zukunft abzusichern.
Forderung nach Sicherheit
Wunsch der Ordensspitäler

Bei einer Pressekonferenz am Donnerstag, den 28. Jänner kritisierte Manfred Gehrer, Sprecher der Plattform der acht Wiener Ordensspitäler, außerdem die “eklatante Unterfinanzierung” der Ambulanzen. Die vierjährige Finanzierungsvereinbarung mit der Stadt, die sich laut Gehrer “sehr bewährt habe”, läuft Ende 2016 aus. In den anstehenden Verhandlungen wollen die Ordensspitäler eine weitere Vereinbarung für die nächsten vier Jahre erreichen.

Ordensspitäler fordern Sicherheit

Besonders wichtig sei die mehrjährige Finanzierungsvereinbarung, um Bauprojekte langfristig planen zu können. Bis 2017 soll etwa das Hartmannspital mit dem Krankenhaus St. Elisabeth zum Franziskus Spital zusammengelegt werden. Um 19 Millionen Euro wird dafür der OP-Bereich des Hartmannspitals modernisiert. Auch in anderen Spitälern erfolgen Ausbauten, außerdem sollen die tagesklinischen Strukturen erweitert werden.

Auf den “bedeutenden Wirtschaftsfaktor” der Ordensspitäler machte Helmut Kern, Leiter des Krankenhauses Barmherzige Brüder, aufmerksam. Rund 4.310 Mitarbeiter wurden im Jahr 2015 beschäftigt, davon 880 Ärzte und 1.930 in der Pflege. Auch ihre Ausbildungsverantwortung würden die Ordensspitäler mit über 100 Turnusärzten und rund 70 Studierenden, die das klinisch-praktische Jahr absolvieren, ernst nehmen.

In welcher Höhe die Finanzierung durch die Stadt weitergeführt werden soll, wollte Kern nicht sagen. “Wir können uns nicht vorstellen, mit weniger Geld auszukommen”, betonte er aber.

Kritik an mangelnder Finanzierung

Kritik übte Gehrer an der mangelnden Finanzierung der Ambulanzen: “Manche unserer Häuser haben überhaupt keine Ambulanzverträge, obwohl sie Ambulanzleistungen erbringen.” Andere bekämen lediglich “Mini-Pauschalen” von beispielsweise 10.000 Euro für 30.000 Ambulanzbesuche pro Jahr. Die bundesweit in Vorbereitung befindliche allgemeine Ambulanzfinanzierung müsse eine ausgewogene Kostendeckung bringen, forderte Gehrer.

Mehr als 280.000 Patienten wurden im vergangenen Jahr in den Ambulanzen behandelt. Auch vor dem Hintergrund, dass die Ambulanztätigkeit in vielen Spitälern aufgrund des neuen Ärztearbeitszeitgesetzes zurückgehe, sei dies ein wichtiger Beitrag zur nicht-stationären Gesundheitsversorgung, betonte Gehrer.

Stationär betreuten die Ordensspitäler im Jahr 2015 insgesamt 125.730 Patienten. “Damit wird jeder fünfte stationäre Patient in Wien in einem Ordensspital behandelt”, sagte Gehrer. Fast 31.000 Patienten seien tagesklinisch behandelt worden.

8 Ordensspitäler nicht profitorientiert

Die acht Wiener Ordensspitäler sind nicht profitorientiert. Sie haben private Träger, sind jedoch in den öffentlichen Versorgungsauftrag eingebunden. Im Unterschied zu anderen privaten Spitälern stehen sie auch Patienten ohne Zusatzversicherung zur Verfügung. Die acht Einrichtungen sind das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder (2. Bezirk), das Krankenhaus St. Elisabeth (3. Bezirk), das Herz-Jesu Krankenhaus (3. Bezirk), das Hartmannspital (5. Bezirk), das Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Wien (6. Bezirk), das Orthopädische Spital Speising (13. Bezirk), das St. Josef-Krankenhaus (13. Bezirk) sowie das Krankenhaus Göttlicher Heiland (17. Bezirk).

(APA)

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