Das bei einem Zusammenstoß mit einem Tankschiff am Dienstagabend in der Donau versenkte Wiener Polizeiboot muss in den nächsten Tagen geortet und anschließend geborgen werden. Die dafür notwendige Anordnung durch die Staatsanwaltschaft werde vermutlich im Lauf des Tages ergehen, meinte Polizeisprecher Johann Golob am Donnerstag. Einen Zeitplan darüber hinaus gebe es vorerst nicht.
“Fischa” muss geortet und geborgen werden
Die beiden mit der “Fischa” untergegangenen Polizisten sind noch im Krankenstand, aber seit Mittwochnachmittag wieder zuhause. Sie waren bei der Schiffskollision im Bereich der Brigittenauer Brücke ins eiskalte Wasser gesprungen und hatten es bis ans Ufer geschafft, allerdings starke Unterkühlungen erlitten und mussten zunächst intensivmedizinisch betreut werden. Die Polizei ermittelt deswegen auch wegen Körperverletzung. “Sie sind in häusliche Pflege entlassen worden und auf dem Weg der Besserung”, sagte Golob über seine Kollegen vom See- und Stromdienst.
Die Einvernahmen des Kapitäns des Tankschiffs unter deutscher Flagge seien bereits abgeschlossen. Über den Inhalt dürfe in einem laufenden Verfahren nichts bekannt gegeben werden, betonte Golob.
Kapitän hatte Patrouillenboot übersehen
Der Kapitän habe in den vergangenen Tagen gegenüber Reportern und im Fernsehen aber mehrmals angegeben, er habe das Patrouillenboot übersehen; auch von einem Fehler des Radars war die Rede. Eine Alkoholisierung wurde bereits ausgeschlossen.
Unklar war am Donnerstagvormittag noch, wann auf Anordnung der Staatsanwaltschaft mit der Hebung der völlig gesunkenen “Fischa” begonnen wird. “Vorher muss das Boot geortet werden. Dann wird eine Firma mit der Bergung beauftragt, die über entsprechendes Gerät und Experten verfügt”, erläuterte Golob. Die “Fischa” ist laut Homepage des Innenministeriums rund sieben Meter lang und brachte es auf eine Spitzenleistung von 70 km/h.
(APA)