Das Wahrzeichen der Hauptstadt wird so Teil eines globalen Blitzstrom-Messsystems.
“Früher hat man zum Schutz vor Blitzen an den Fialtürmchen des Doms Hirschgeweihe angebracht, die waren zwar hübsch aber haben nichts genutzt”, erklärte Faber anlässlich der Präsentation der neuen Messstation am Dienstag. Heute sollen die Blitzsensoren, die in luftiger Höhe am Blitzableiter montiert sind, nicht nur den Stephansdom schützen, sondern auch Messergebnisse für die gesamte Stadt liefern.
Blitze messen am Stephansdom
Denn ausgewertet werden unter anderem die Stromstärke, die Ladung, die Steilheit und die spezifische Energie von Blitzströmen, erklärte Gerhard Diendorfer von Austrian Lightning Detection & Information Service (ALDIS). Diese Faktoren sind unter anderem ausschlaggebend für das Schadensbild.
Auf einer Homepage sind die Einschläge dann abrufbar. Zu sehen sollte es dort bald allerhand geben – immerhin verzeichnet man in Österreich durchschnittlich 200.000 Blitze pro Jahr, sagte der Gewitter-Experte.
Österreich als Gewitterzentrum
Damit gehöre Österreich wie Oberitalien und Slowenien zu den Gewitterzentren Europas, so Diendorfer. Seit Jahresbeginn schlugen in Österreich 88.434 Blitze ein – wobei nur jene gezählt werden, die auch tatsächlich den Boden erreichen. “Gerade bei der Blitzstrommessung fehlen uns noch viele Details”, meinte der Blitz-Experte.
Der Stephansdom wird als eine von acht österreichischen Messstellen künftig dazu beitragen, diese Lücken zu schließen, wie Thomas Lutzky, Geschäftsführer des Technologieunternehmens Phoenix Contact, schilderte.
(APA)